Der ohne Gründer Steve Jobs orientierungslos treibende Apple-Konzern landete einen Flop mit dem „Handheld“ Newton. Das Besondere an dem Gerät war, dass es mit Eingabestift und großem Display die Handschrift erkennen sollte – die Software scheiterte jedoch gerade daran. Das Start-up General Magic versuchte jahrelang, ein Touchscreen-Gerät auf die Beine zu bekommen, das konzeptuell viele Funktionen späterer Smartphones vorausahnte, am Ende aber zu ambitioniert für den Stand der Technik war.
Die Stärke von Nokias Ansatz mit dem Communicator war die Bodenständigkeit. Das Gerät versprach keine revolutionären Innovationen, bot aber tatsächlich die Möglichkeit, einige Büroaufgaben unterwegs zu erledigen. So konnte man Faxe und E-Mails senden und empfangen. Auch bot das Gerät Zugang zu Adressbuch und Terminkalender. Der Preis lag bei 2.700 Mark ohne SIM-Karte (also umgerechnet rund 1.380 Euro ohne Kaufkraft-Ausgleich).
Zusammengeklappt sah der 9000 Communicator wie ein herkömmliches einfaches Handy mit Wähltasten und kleinem Bildschirm aus – nur eben noch etwas klobiger. Das innere Display hatte eine Auflösung von 640 mal 200 Pixeln. Das klingt nach heutigen Maßstäben wie ein Witz – aber damals waren auch bei großen Computermonitoren 640 mal 480 Pixel Standard. Über GPS-Ortung, Kamera, Ohrhörer-Buchse – also viele Dinge, die heute ein Smartphone ausmachen – verfügte der erste Communicator nicht. Das Gerät war aber erfolgreich genug, dass Nokia über die Jahre diverse weitere Modelle auflegte, die technisch aufgerüstet wurden. Einen letzten Versuch, das Konzept in die Ära moderner Smartphones zu tragen, versuchten die Finnen 2011 mit dem Nokia E7, bei dem sich das Display hochschieben ließ und eine Tastatur enthüllte.
Wer noch einen Nokia Communicator 9000 in der Schublade liegen hat, sollte das Gerät bei der nächsten Aufräumaktion nicht im Sondermüll entsorgen. Auf eBay und anderen Plattformen sind die ersten Smartphones noch immer nachgefragt und erzielen Verkaufspreise von über 500 Euro.
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