Immer mehr Museen verbieten die so genannten Selfie-Sticks, da sie in ihnen eine Belästigung der anderen Gäste sehen. Aus Protest treibt ein Engländer es deshalb jetzt mit einem knapp drei Meter langen Modell auf die Spitze.
Das Verbot von Selfie-Sticks in immer mehr touristisch stark frequentierten Einrichtungen wie Museen führt zu hitzigen Diskussionen im Internet. Während die einen sich durch die allgegenwärtigen Fotostangen, abschätzig auch »Japaner am Spieß« genannt, belästigt oder gar gefährdet fühlen und sich deshalb auf die Seite des Verbots stellen, sehen andere durch die Verbannung ihre persönlich Freiheit beschnitten. Auch die rechtlichen Aspekte des Selfie-Hypes spielen dabei eine immer größere Rolle. In einigen Ländern haben bereits die ersten unbeteiligten Nutzer geklagt, nachdem fremde Menschen sie mehr oder weniger unabsichtlich mit auf ihren Selfies abgelichtet und diese dann per Sozialen Netzwerken weltweit verbreitet hatten.
Die Macher des britischen Youtube-Comedy-Kanals Trollstation haben die divergierenden Meinungen jetzt zu einem kleinen sozialen Experiment genutzt und den Selfie-Wahn auf die Spitze getrieben. Mit einem knapp drei Meter langen Selfie-Stick begaben sie sich an Touristenmagneten Londons wie den Amtssitz des Premierministers in der Downing Street 10 und filmten munter aus der Vogelperspektive drauflos. Trotz der immer wieder genannten Belästigungsvorwürfe reagierten die meisten Passanten und sogar einige Ordnungshüter relativ entspannt bis amüsiert auf den Monster-Selfie-Stick. Selbst einige Touristen auf der oberen Etage eines der berühmten Doppeldecker-Busse regierten lediglich mit Erstaunen und Heiterkeit, als ihnen wie aus dem Nichts plötzlich der längste Selfie-Stick der Welt auf die Pelle rückte.