Um auf dem künftigen Markt für selbstfahrende Autos mitzuhalten, haben Audi, BMW und Daimler gemeinsam den Nokia Kartendienst Here aufgekauft. Auch Bosch und TomTom haben beschlossen, beim Thema automatisiertes Fahren zu kooperieren.
Wie das Manager Magazin in seiner neuen Heftausgabe berichtet, ist es den drei deutschen Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler gelungen, den Zuschlag für Nokias Kartendienst Here zu erhalten. Dafür legen sie rund 2,5 Milliarden Euro auf den Tisch.
Der Verkaufspreis liegt damit deutlich unter den bisher kolportierten vier Milliarden Euro. Branchengerüchten zufolge war neben den deutschen Automobilisten auch noch der US-Fahrdienst Uber und der Social Network-Betreiber Facebook an dem finnischen Kartendienst interessiert. Diese Interessenten sollen sich aber aus dem Bieterwettstreit zurückgezogen haben. Die Autohersteller wollen die Here-Technologie nutzen, um möglichst aktuelle Daten für künftige, selbstfahrende Automodelle und neue Mobilitätsdienste nutzen zu können.
Auch der deutsche Automobilzulieferer Bosch beschäftigt sich mit dem automatisierten Fahren. Deshalb hat das Unternehmen jetzt mit dem niederländischen Karten- und Verkehrsinformationsanbieter TomTom eine Kooperation im Bereich von Kartendaten für das hochautomatisierte Fahren vereinbart. TomTom erstellt die Karten, während Bosch die Anforderungen an Genauigkeit und Inhalte aus der Systementwicklung ableitet.
Bosch und TomTom kooperieren bereits im Bereich Nutzfahrzeuge. Für die Lösung »Connected Horizon« von Bosch stellt TomTom dynamische Karteninformationen bereit. Der »Connected Horizon« ermöglicht eine Streckenvorausschau und entsprechende Anpassungen des Fahrverhaltens. Gefahrenstellen hinter einer Bergkuppe oder das Ende eines Staus erkennt das System rechtzeitig und reduziert früh genug automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.