In der neuesten E-Readiness-Studie der Economist Intelligence Unit und von IBM liegt Deutschland auf Platz 17.
Die Studie soll die Fähigkeiten der weltweit 70 wichtigsten Volkswirtschaften beurteilen, Informationstechnologie und Telekommunikation (ITK) einzusetzen. In diesen seit dem Jahr 2000 veröffentlichten Studien wird insbesondere eine so genannte E-Readiness-Rangliste der 70 weltweit größten Volkswirtschaften erarbeitet. Dabei ergibt sich die „E-Readiness“ aus rund 100 quantitativen und qualitativen Einzelkriterien, die sich unter anderem auf Konnektivität und technologische Infrastruktur, wirtschaftliches Umfeld, allgemeine Akzeptanz bei Verbrauchern und Unternehmen sowie politische, gesetzliche, kulturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen beziehen. Bewertet wurden die einzelnen Kriterien mit einem Punktsystem, das von null bis maximal zehn Punkte reicht. Der weltweite Mittelwert für E-Readiness liegt 2009 bei 6,13 Punkten und sank gegenüber dem Vorjahr um 0,27 Punkte. Dänemark hat als Spitzenreiter einen Wert von 8,87 erzielt und ist eines der wenigen Länder, die sich gegenüber 2008 steigern konnten. Auf Platz 2 und 3 liegen Schweden (8,67) und die Niederlande (8,64). Deutschland erzielte 7,85 Punkte.
Deutschland gehört laut Studie zusammen mit Schweden und asiatischen Ländern zu den führenden Nationen beim Thema Innovation. Bewertet wurde hierfür, wie hoch die Investitionen für Forschung und Entwicklung lagen, wie viele Patente in einem Land angemeldet wurden und schließlich wie sich dies in neuen Produkten niederschlug, die auf den Markt kamen. Auch bei wirtschaftlichen, kulturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen punktet Deutschland. Weltweit schneidet Deutschland am besten im Bereich E-Business ab. So ist hierzulande der Einsatz des Internets für die Bearbeitung von Geschäftsprozessen besonders ausgeprägt. Und auch was die Durchdringung von Breitbandanschlüssen und Internetanwendern betrifft, liegt Deutschland mit Rang elf noch vor den USA und Hongkong. Wermutstropfen in Deutschland ist mit Rang 29 das mittelmäßige Abschneiden im öffentlichen Bereich. So können deutsche Bürger deutlich weniger Online-Dienstleistungen von Bundesbehörden nutzen als andere europäische Bürger. Hier sei also der Staat in der Pflicht, stärker in ITK-Lösungen zu investieren, um etwa eine nachhaltige E-Government-Strategie zu etablieren oder den Einsatz von E-Partizipation zur direkten Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungsprozessen zu fördern. Die E-Readiness-Studie zeige auch, dass die Deutschen sehr aufgeschlossen gegenüber ITK-Angeboten des Bundes sind und diese – wenn sie denn vorhanden sind – deutlich stärker nutzen als es in anderen Ländern der Fall ist.
Die Studie steht im Internet zum Download bereit.