Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um private Dienstleistungen im Netz anzubieten. Unternehmen fürchten die neuen Rivalen aus dem Netz und begehren auf.
Das amerikanische Unternehmen »Uber« ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Im Juni konnte das Startup aus San Francisco satte 1,2 Milliarden Dollar frisches Kapital in einer Finanzierungsrunde einsammeln. Das Wall Street Journal bewertet den Vermittlungsdienst für Privattaxis mit insgesamt 18,2 Milliarden Dollar – Uber wäre damit das teuerste Startup der Welt und beispielsweise mehr wert als die etablierten Autoleihdienste Hertz und Avis zusammengenommen.
Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen bei einer Finanzierungsrunde noch mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet – damit hat sich der Wert von Uber innerhalb eines Jahres verfünffacht.
Gleichzeitig sorgte die App dafür, dass tausende Taxifahrer europaweit protestierten und mit Sternfahrten zahlreiche Innenstädte lahmlegten. Sie sehen ihr Geschäft von dem erst vier Jahre alten Vermittler aus San Francisco bedroht.
Ihre Argumentation: die neuen Rivalen aus dem Internet eröffnen einen unfairen Wettbewerb, da die Regulierung des Taxi-Gewerbes für sie nicht gelte. Zugleich seien die privaten Chauffeure nicht ausreichend versichert. Damit machen die Taxifahrer ihrem Ärger um die private Konkurrenz aus dem Internet Luft, denn immer mehr Privatpersonen bieten eigene Dienstleistungen an und treten damit in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern, ohne dabei jedoch die Nachteile einer gewerblichen Anmeldung in Kauf zu nehmen.