Ein erstes Pilotnetz ist bereits in Betrieb: Dafür erhält der Interimsbetreiber derzeit sechs Millionen Euro pro Monat. Verglichen mit dem günstigsten Angebot, das bei 420 Millionen Euro für zehn Jahre Netzbetrieb im gesamten Bundesgebiet liegen soll, ist das ein stolzer Preis. Laut BMI laufe der Interimsbetrieb noch bis Mitte 2010, so lange fielen auch die Kosten an. Neben dem derzeit noch nicht final vergebenen BOS-Netzbetrieb stehen auf der Kostenseite für den Digitalfunk unter anderem die Beschaffung neuen Equipments, der Aufbau der Basisstationen und nicht zuletzt die Leitstellenanbindung, die Sache der Länder ist und auf kommunaler Ebene aufgrund der anfallenden Kosten mancherorts bereits für Unmut sorgte. Auch hier ist der Prozess laut BMI noch nicht abgeschlossen: „Die Leitstellenanbindung wird durch den jeweiligen Bedarfsträger finanziert. Dabei gibt es gewisse Grundanforderungen in Sachen Sicherheit und Verfügbarkeit, die einzuhalten sind. Darauf aufbauend stimmen Bund, Länder und BDBOS Optimierungen ab, um zu effektiven und auf die Bedürfnisse des jeweiligen Bedarfsträgers zugeschnittenen Lösungen zu kommen. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess unter Berücksichtigung aktueller technischer, zeitlicher und ökonomischer Anforderungen.“
Besonders die ökonomischen Anforderungen werden es vermutlich sein, die eine zusätzliche Hürde auf dem Weg zu einem bundesweit einheitlichen Sprech- und Datenfunksystem darstellen. Bis die deutschen Sicherheitskräfte also allesamt digital funken können, wird es noch eine Weile dauern. Im Jahr 2012 aber sollen Aufbau und Inbetriebnahme des BOS-Digitalfunks laut BDBOS nahezu abgeschlossen sein.