Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen für Datendienste

E-Plus geht beim Frequenzpoker leer aus

21. Mai 2010, 13:25 Uhr | Matthias Hell
Die Unternehmenszentrale von E-Plus in Düsseldorf

Die Versteigerung von neuen Frequenzpaketen für mobile Datendienste ist beendet und kennt mit Telekom, Vodafone und O2 drei Gewinner. E-Plus zog sich aus dem Preispoker zurück und muss seine mobilen Internetangebote künftig auf Stadtzentren beschränken.

Dass sich das Wettbieten um insgesamt 360 Megahertz an zusätzlichen Funkfrequenzen für mobile Datendienste nicht zu einem Bieter-Krimi wie der 50 Milliarden Euro schweren UMTS-Versteigerung des Jahres 2000 entwickeln würde, war bereits im Vorfeld abzusehen. Trotzdem war der nun für insgesamt sechs Pakete erzielte Gesamtbetrag von 4,38 Milliarden Euro für immerhin der Bieter zu teuer: Der Mobilfunkanbieter E-Plus wollte nicht mehr als 500 Millionen Euro bezahlen und hatte daher in der Schlussphase der von der Bundesnetzagentur initiierten Versteigerung das Nachsehen.

Während O2, das bereits in den vergangenen Jahren Milliardenbeträge in den Ausbau seines Netzes investiert hat, auf diese Weise beim mobilen Internet mit T-Mobile und Vodafone auf Augenhöhe bleibt, muss E-Plus nun mit einem Wettbewerbsnachteil leben: Die bei der Auktion versteigerten Frequenzen im Bereich von 800 Megahertz verfügen über eine besonders hohe Sendeleistung und sind daher in erster Linie für den Einsatz in ländlichen Gebieten vorgesehen. »In nächster Zeit werden wir Datendienste vor allem in den Stadtzentren anbieten«, kommentierte daher Eelco Blok vom niederländischen E-Plus-Eigner KPN den Ausgang der Frequenzversteigerung.


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