Was darf Rufnummernmitnahme kosten?

Easybell klagt gegen 300 Euro-Gebühr

16. August 2013, 11:40 Uhr | Stefan Adelmann
Rufnummer mitnehmen? Kann teuer werden (Foto: LaCatrina/Fotolia)

Das Telekommunikationsunternehmen Easybell hat gegen zu hohe Rufnummer-Mitnahmegebühren geklagt und fordert eine gesetzlich geregelte Obergrenze.

Laut Easybell darf die Mitnahme der gewohnten Rufnummer zu einem neuen Anbieter nicht zu teuer sein. Das würde laut einer Meldung des Berliner Telekommunikationsunternehmens den Wettbewerb behindern. Mit dieser Forderung gewann Easybell vor dem Landgericht Köln gegen ein Konkurrenzunternehmen, das eine Gebühr von rund 30 Euro für die Mitnahme einer Nummer fordert. Einem Kunden, der mit insgesamt zehn Nummern zu Easybell wechseln wollte, hätte das also insgesamt 300 Euro gekostet.

»Portierungen mehrerer Rufnummern eines Kunden werden in einem technischen Vorgang abgewickelt«, erklärt Rechtsanwalt André Queling von der Kanzlei Grosse Gottschick+Partner. Die Mitnahme von mehreren Nummern dürfe daher nicht mehr kosten, als lediglich eine Nummer. Easybell bekam Recht und in Zukunft muss der beklagte Anbieter 250.000 Euro zahlen, sollte er das Urteil missachten.

»Wünschenswert wäre, wenn der Gesetzgeber eine Obergrenze für die Portierungskosten von Festnetznummern - ähnlich wie beim Mobilfunk - festlegen würde«, so Dr. Andreas Bahr, Geschäftsführer bei Easybell. Laut Bahr könnten die hohen Gebühren Kunden sogar von einem Wechsel zu einem neuen Anbieter abhalten. Das stellt eine Klare Behinderung des Wettbewerbs dar.


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