2.000 statt 384 KBit/s

Eingelenkt: Telekom lockert die Drossel

12. Juni 2013, 11:13 Uhr | Lars Bube
Die Telekom hat im Streit um die Drosselung eingelenkt und die Mindestgeschwindigkeit deutlich erhöht. (Bild: Sahkin, fotolia.de)

Die Telekom hat auf die harsche Kritik ihrer Nutzer an der geplanten Drosselung von Flatrate-Tarifen reagiert und die Geschwindigkeit für die Drosselung auf 2 Mbit/s verfünffacht.

Nach der andauernden Kritik hunderttausender Nutzer hat sich die Telekom jetzt überraschend zu einer Lockerung der ab 2016 geplanten Drosselung für Flatrate-Anschlüsse mit hohem Datenaufkommen entschlossen. Wie das Unternehmen soeben bekannt gegeben hat, werden Anschlüsse nach Verbrauch des freien Datenvolumens ab 2016 doch nur auf 2 Mbit/s statt der ursprünglich geplanten 384 Kbit/s gedrosselt. Damit gesteht die Telekom ihren von einer Drosselung betroffenen Nutzern immerhin noch die doppelte Bandbreite zu, wie sie der Mindestrichtwert aus der Breitbandstrategie der Bundesregierung vorsieht. Die 2 Mbit/s entsprechen gleichzeitig der kleinsten DSL-Anschlussgröße bei der Telekom. Mit dieser versöhnlichen Aufstockung soll der berechtigten Angst vieler Kunden entgegengewirkt werden, dass sie nach einer Drosselung von vielen Möglichkeiten des modernen datenintensiven Internets abgeschnitten würden. »Die allermeisten Kunden werden die Inklusivvolumina gar nicht ausschöpfen. Für Kunden, die ihr Volumen dennoch einmal vollständig benötigen und anschließend keine Zubuchoption nutzen möchten, wird die Surfgeschwindigkeit auf 2 Mbit/s reduziert.«, so die Telekom in ihrer Mitteilung.

Die Volumengrenzen ab denen die Drosselung greift sollen hingegen vorerst nicht verändert werden. Dennoch sind auch sie nicht starr festgeschrieben, wie die Telekom betont: »Wir haben in den vergangenen Wochen einen intensiven Dialog mit unseren Kunden geführt und die Sorgen verstanden, deshalb erhöhen wir die Geschwindigkeit. Wir hatten bereits mehrfach erklärt, dass sowohl die reduzierte Geschwindigkeit als auch die Inklusivvolumina dynamische Werte sind, die sich an den Markterfordernissen orientieren. An der Strategie hat sich nichts geändert: Wir werden unsere Tarife differenzieren müssen, so dass wir unsere Netzinvestitionen auch in Zukunft zurückverdienen können.«

--- forum[x] ---Damit trifft die Drosselung nach aktuellem Stand ab 2016 alle 16 Mbit/s-Verträge ab 75 Gigabyte Datentransfer pro Monat, die schnellen VDSL-Anschlüsse (25-50 Mbit/s) werden ab 200 Gigabyte eingebremst. Glasfaseranschlüsse mit 100 Mbit/s werden ab 300 GByte gedrosselt, solche mit 200 Mbit/s sogar erst ab 400 Gigabyte Datenvolumen. Kunden die nach einer Drosselung trotzdem für den Rest des Abrechnungsmonats ihre volle Bandbreite haben wollen, können sie sich durch eine zusätzliche Zahlung wieder freischalten lassen. Als Begründung für die Drosselung gibt die Telekom an, dass ein sehr kleiner Teil der Nutzer (ca. 2 Prozent) durch ihre extreme Aktivität im Netz fast ein Drittel des gesamten Datentraffics verursache.


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