Energy-Harvesting

Elektrosmog als Kommunikationsmedium

22. August 2013, 16:24 Uhr | Lars Bube
So groß wie eine Scheckkarte sind die Prototypen für die Ambient-Backscatter-Technik. (Bild: University of Washington)

Forscher an der Universität von Washington haben ein funkbasiertes Kommunikationssystem entwickelt, das gänzlich ohne Stromversorgung auskommt. Die »Ambient Backscatter«-Technik reflektiert oder absorbiert vorhandene Fernseh- und Mobilfunksignale, um Informationen per Morse-Code auszutauschen.

--- canonical[http://www.elektroniknet.de/kommunikation/wireless/artikel/100507/] ---Elektrosmog umgibt uns ständig. Er kommt vom Rundfunk sowie vom Mobilfunk wie Basisstationen und Handys. Bei der »Ambient Backscatter«-Technik (Umgebungs-Rückstreuung) nutzen Forscher an der Universität von Washington in Seattle diese Funkenergie sowohl als Energiequelle als auch als Kommunikationsmedium. So können zwei batteriefreien Geräten durch Rückstreuung bestehender Funksignale per Morse-Code miteinander kommunizieren. Dadurch ist die Backscatter-Kommunikation um Größenordnungen energieeffizienter als herkömmliche Funkkommunikation. Da sie die HF-Signale um uns herum nutzt, ist es nicht erforderlich, eine eigene Energie-Infrastruktur zu implementieren wie z.B. bei RFID.

Die Backscatter-Kommunikation könnte nach Meinung von Shyam Gollakota, dem leitenden Forscher, in einer Reihe von Bereichen Anwendung findet, zum Beispiel Wearable-Computing, Smart-Homes und autarken Sensornetzwerken.

Alltagsgegenstände lassen sich so mit batterielosen Tags ausstatten, um miteinander zu kommunizieren. So könnte eine Couch den Benutzer per Ambient-Backscatter wissen lassen, wo er seine Schlüssel liegengelassen hat. »Intelligente« Sensoren könnten in nahezu jeder Struktur eingebaut werden. So könnten z.B. in einer Brücke platzierte Sensoren den Zustand des Betons und des Stahls überwachen und eine Benachrichtigung senden, wenn einer der Sensoren beispielsweise einen Haarriss feststellen.


  1. Elektrosmog als Kommunikationsmedium
  2. Erste Prototypen im Test

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