Die Schattenseite des Internets

Ermittlungen gegen Falschgeldverbreiter im Darknet

17. November 2015, 11:26 Uhr | Elke von Rekowski
Im hektischen Vorweihnachtsgeschäft haben Falschgeldbetrüger wieder besonders leichtes Spiel.
© Patryk Kosmider - Fotolia.com

Im hektischen Jahresendgeschäft haben sie wieder leichtes Spiel: Kriminelle bringen jetzt vermehrt Falschgeld in Umlauf. Der Ursprung der »Blüten« liegt dabei immer häufiger im Internet.

Händler und Käufer illegaler Güter fühlen sich im Darknet sicher vor Strafverfolgung. Auch Falschgeld hat in diesem verdeckten, anonymen Bereich des Internets immer häufiger seinen kriminellen Ursprung. Jetzt ist dem Bundeskriminalamt (BKA) und der Landespolizeibehörden ein Schlag gegen Falschgeldverbreiter gelungen. In mehreren Bundesländern wurden zahlreiche Wohnungen von Verdächtigen durchsucht. Sie stehen im Verdacht, Falschgeld im Darknet bestellt und mit digitaler Währung bezahlt zu haben. Der Versand der Noten erfolgte auf dem Postweg. Bei den bestellten Falsifikaten handelte es sich um Fälschungen von 20- und 50-Euro-Noten, die in Italien hergestellt wurden. Die mittels Offset-Druckverfahren produzierten Falschnoten sind von guter Qualität und im üblichen Bargeldverkehr nur schwer als »Blüten« zu erkennen. Allein im Jahr 2014 machten die beiden Fälschungen mehr als 52 Prozent des gesamten, durch die Polizei in Deutschland sichergestellten Falschgeldes aus.

Auch im turbulenten Jahresendgeschäft sollten Fachhändler Bargeld unbedingt auf Echtheit prüfen. Denn wer versehentlich »Blüten« entgegennimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen. Trotzdem sollte gefälschtes Geld keinesfalls an andere weitergegeben werden, da man sich dadurch strafbar machen kann. Wer eine gefälschte Banknote entdeckt, sollte sie in einen Briefumschlag stecken, um etwaige Fingerabdrücke auf dem Schein nicht zu verwischen. Danach gilt es, schnellstmöglich die Polizei zu verständigen. Und wenn man den Falschgeldverbreiter auf frischer Tat ertappt? Das BKA rät eindringlich davon ab, selbst Detektiv zu spielen und sich damit in Gefahr zu bringen. Besser ist es, sich das Aussehen des Einreichers zu merken und sich allenfalls - sofern das gefahrlos möglich ist – das Autokennzeichen des Verdächtigen zu notieren und diese Informationen an die Polizei weiterzugeben.


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