Offenbar wird die EU die Roaminggebühren für Mobiltelefon doch nicht weiter senken. In einem neuen Entwurf soll von ihnen keine Rede mehr sein.
Neelie Kroes, verantwortliche EU-Kommissarin für die Digitale Agenda ,knickt offenbar unter dem Druck der großen Mobilfunkanbieter ein. Laut einem Reuters-Bericht wird die Abschaffung der Roaming-Gebühren in einem neuen Entwurf, den die Komissarin im September dem EU-Parlament vorlegen will, nicht mehr erwähnt. Noch Anfang Juni positionierte sich Kroes noch ganz anders und sprach sogar davon, Roaming Gebühren innerhalb der Europäischen Union ganz abschalten zu wollen. Laut Reuters kommt die Kehrtwende auf Druck der großen Mobilfunkanbieter hin zu Stande. Letzten Monat hätten sich Orange, Telecom Italia, Telefónica und die Deutsche Telekom mit der EU-Kommissarin getroffen, um mir ihr über die Abschaffung der Auslands-Gebühren zu diskutieren.
2010 hatten EU-Gremien erstmals Höchstgrenzen für Roaming-Gebühren festgelegt, die letzte Senkung dieser Art wurde am ersten Juli durchgesetzt. Jetzt liegt die maximal zulässige Grenze für ausgehende Anrufe bei 24 Cent, eingehende Anrufe dürfen maximal sieben Cent kosten. Pro angefangenem MByte für mobile Daten dürfen die Provider nur noch maximal 45 Cent verlangen.