Handy-Gespräche und mobiles Internet im EU-Ausland sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission günstiger werden. EU-Kommissarin Neelie Kroes brachte am Mittwoch einen entsprechenden Vorschlag ein.
EU-Kommissarin Neelie Kroes brachte am Mittwoch den Vorschlag ein, die sogenannten Roaming-Gebühren für Handy-Telefonie und mobiles Internet im EU-Ausland weiter zu deckeln. Mit den Jahr für Jahr verordneten Preisobergrenzen hoffte Brüssel bis zuletzt den Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt in Gang zu bringen. Trotzdem blieben die Verbraucherpreise für Urlauber und Geschäftsreisende im EU-Ausland bisher nur knapp unter den gesetzlichen Obergrenzen.
Roaming-Gebühren fallen für Gespräche an, die außerhalb des eigenen Netzes im EU-Ausland geführt werden. Laut Vorschlag sollen Verbraucher künftig zwei Handy-Verträge abschließen können. Einer mit dem Anbieter Zuhause und ein zweiter für Reisen ins EU-Ausland. Der zweite Vertrag soll im besten Fall günstigere Roaming-Dienste zulassen. Auch ihre Nummer sollen Kunden behalten können.
Bis 2016 will die Kommission Betreiber aber weiter zu Preisobergrenzen als sogenanntes »Sicherheitsnetz« verpflichten. Für Anrufe mit einem deutschen Handy aus einem anderen EU-Land sollen ab 2014 noch 24 Cent pro Minute anfallen, für eingehende Anrufe 10 Cent.
Für mobiles Internet soll es erstmals gedeckelte Preise geben. So sollen im EU-Ausland von Juli 2012 an pro Megabyte maximal 90 Cent (plus Mehrwertsteuer) zu zahlen sein. Bis 2014 soll der Höchstpreis auf 50 Cent pro Megabyte fallen. Aktuell kostet das Megabyte im Schnitt 2,60 Euro.