Facebook: Wenn Erfolg zum Problem wird

26. August 2010, 10:41 Uhr | Claudia Rayling

Mit einem geschätzten Marktwert von 33,7 Milliarden Dollar übertrumpft das weltweit größte soziale Netzwerk sogar Ebay (30,1) und Yahoo (18,3). Den Gang an die Börse hat Facebook zwar erst für 2013 geplant – die Probleme sind heute schon da.

Facebook wächst - und der Konflikt zwischen den Interessenvertretern gleich mit, wie die Financial Times schreibt. Während die Verantwortlichen der Online-Plattform mit dem Börsengang noch warten wollen, wollen Anteilseigner und Mitarbeiter bereits jetzt Kapital aus ihren Papieren schlagen. Die Folge: die Aktienkurse auf dem so genannten grauen Markt explodieren förmlich, da Investoren sich rasch noch Anteile sichern wollen, bevor irgendwann ein öffentliches Angebot gestartet wird. Im Moment liegt der Preis für eine Stammaktie bei 76 Dollar.

Nachdem Facebook im vergangenen Jahr eine Aktienstruktur eingeführt hat, hatten sich die Stimmrechte der Anteilseigner verzehnfacht. Der gestiegene Marktwert bereitet dem Unternehmen selbst jedoch nur bedingt Anlass zur Freude. Bei einem Börsengang müsse man nämlich den eigenen Wert bestimmen - und dabei spielen die derzeit aufgeblähten Kurse auf dem Sekundärmarkt eine gewichtige Rolle: sie müssen laut amerikanischem Steuergesetz in der Bewertung berücksichtigt werden. Ein weiterer Paragraph besagt, dass ein privates Unternehmen nicht mehr als 500 Anteilseigner aufweisen darf. Laut Recherchen der Financial Times befindet ist Facebook derzeit noch weit davon entfernt - was die Ermittlung des „wahren" Marktwertes nochmals schwieriger gestalten dürfte.

Sollte das Online-Portal den Schritt auf die große Bühne wagen, wäre das der größte Börsengang seit 2004 - damals die ersten Google-Aktien auf den Markt.


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