Beim Apple-Zulieferer Foxconn in Guanlan, nördlich von Honkong, wird allergrößter Wert auf Sicherheit und Geheimhaltung gelegt. Ein Reuters-Reporter bekam dies nun schmerzlich am eigenen Leib zu spüren.
Der fleißige Reuters-Reporter wollte eigentlich nur ein paar schnelle Fotos von den Foxconn-Produktionsstätten in Guanlan, nördlich von Honkong, schießen. Der taiwanische Hersteller Foxconn gehört zu den weltweit größten Auftragsfertigern und produziert unter anderem auch für Apple. Als der Reporter vom Sicherheitspersonal entdeckt wird, kommt es zu einem Handgemenge, bei dem sich der Reuters-Mann einen schmerzhaften Tritt gegen sein Bein einfängt. Nachdem sich der Reporter weigert, in das Auto der Sicherheitsleute zu steigen, ruft dieser die Polizei, die dann auch wenig später den Tatort erreicht.
Der Reporter wird darüber aufgeklärt, dass er jederzeit eine Beschwerde einreichen könne: »Sie haben die Freiheit, zu tun, was Sie wollen«. Zugleich bittet der Beamte jedoch für Verständnis für die rabiaten Methoden der Wachleute: »Das hier ist Foxconn. Die haben einen Sonderstatus«, so der Polizist. Der Reuters-Reporter sieht seine schmerzlichen Erfahrungen mit den Wachleuten als weiteren Beleg dafür, dass Apple seine Zulieferer bezüglich Sicherheit und Geheimhaltung extrem unter Druck setze. Es ist übrigens noch gar nicht so lange her, dass sich ein Foxconn-Mitarbeiter durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben genommen hat. Der Mitarbeiter stand unter dem Verdacht, einen iPhone-Prototypen entwendet zu haben.