Frankfurt: Der größte Internetknoten der Welt wird 15
De-Cix, der zentrale, internationale Internet-Knotenpunkt in Frankfurt am Main feiert im April 15. Geburtstag. Was damals als Zusammenschluss dreier Internet Service Provider begann, ist heute der größte Internetknoten der Welt.
Im April 1995 schlossen die deutschen Internet-Unternehmen EUnet Deutschland, NTG/Xlink und Maz erstmals ihre Netze zum „Deutschen Commercial Internet Exchange", dem De-Cix, zusammen. Mit ihrem gemeinsamen Marktanteil von etwa 90 Prozent vernetzten die Internet-Pioniere seinerzeit fast alle Internetanschlüsse in Deutschland - allerdings in den bescheideneren Dimensionen von 1995: Die drei waren damals mit einer Bandbreite von je 2 MBit/s an den ersten De-Cix angeschlossen.
Zum Vergleich: Heute, im Jahr 2010, ist der Internetzugang mit Bandbreiten von 16 Megabit pro Sekunde in jedem Privathaushalt fast so selbstverständlich wie der Wasseranschluss. Und er ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Wir schicken Fotos, Filme und Tondateien durchs Netz, kaufen im Web-Shop ein, schauen Web-TV und sind immer öfter auch mobil online. Wir googeln, bloggen und twittern im sozialen Web 2.0, was das Zeug hält - und sorgen weiter dafür, dass sich der Datendurchsatz am De-Cix Jahr für Jahr etwa verdoppelt. Die Vermittlungs-Infrastruktur des Knotens vermittelt heute Daten von über 350 Internet Service Providern aus 40 Ländern, darunter auch Branchengrößen wie Yahoo, Google und Microsoft, mit Spitzenwerten beim Datendurchsatz von bis zu 1 TBit/s - Tendenz steigend. Der wichtigste Internetknotenpunkt der Welt ist heute in Deutschland.
„Wir haben den Namen ‚Deutscher Commercial Internet Exchange‘, kurz De-Cix, damals ganz bewusst gewählt", erinnert sich Arnold Nipper, Mitbegründer des Internetknotens und auch heute noch dessen Technischer Leiter. „Wir wollten das Internet nämlich aus der universitären Ecke holen und die Voraussetzungen für die kommerzielle Nutzung des Internets schaffen." Der De-Cix startete 1995 mit einer Kapazität von 10 Megabit pro Sekunde. „Für den Standort Frankfurt am Main", erinnert sich Andreas Schachtner, ein weiterer Mitbegründer, „haben wir uns damals entschieden, weil er etwa im Zentrum zwischen den Gründern lag: EUnet in Dortmund, Xlink in Karlsruhe und Maz in Hamburg."
- Frankfurt: Der größte Internetknoten der Welt wird 15
- Von 10 MBit/s zu 40 TBit/s
