Eine Besonderheit und ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist die Tatsache, dass Enocean-Sensoren keine Batterien oder Netzteile benötigen. Bei großen Gebäuden mit hunderten von Schaltern und Sensoren sind bei konventioneller Funktechnik häufig Batterien leer und müssen ausgetauscht werden. Der personelle Aufwand ist nicht zu unterschätzen, und letztlich bleibt immer ein Restrisiko, ob ein Sensor auch tatsächlich ausreichend versorgt wird. Bei Enocean reicht der Druck auf einen Taster, um die Spannung für das Senden von drei Telegrammen zu erzeugen. Dieses Prinzip wendet zum Beispiel die Firma Hoppe bei ihren Fenstergriffen an. Die Bewegung des Griffes erzeugt die Energie, um den Zustand des Griffes - geschlossen, geöffnet, gekippt - zu übertragen. Andere Sensoren nutzen das Licht, um langlebige Gold-Cap-Kondensatoren zu laden. Taster und Sensoren senden bei Betätigung ihre 32-Bit-Adresse und den Auftrag - beispielsweise Einschalten oder Ausschalten. Aktoren lassen sich direkt auf diese Adressen einlernen. Ein Taster (Sender) kann auf mehrere Aktoren (Empfänger) eingelernt werden.
Sollen komplexere Netzwerke mit automatischen Szenen und logischen Verknüpfungen aufgebaut werden, kommt das System BSCBose in Spiel. Es besteht aus einer Java-Software für die Betriebssysteme Windows, Solaris und Linux sowie Enocean-Antennen. Über die Antenne, die als USB- oder Ethernet-Device aufgebaut ist, horcht die Software auf Enocean-Telegramme. Sie verknüpft die Aufträge der Sensoren und Taster mit Vorgaben und Ereignissen, die auf anderem Weg in das System gelangen - beispielsweise über das Internet - und sendet über die Antennen den Schaltauftrag. Es findet also keine direkte Sensor-Aktor-Beziehung statt. Taster und Sensoren lassen sich menügesteuert bei der Software anmelden. Die logische Verknüpfung mit Konstanten und Variabeln wird unkompliziert über so genannte Container realisiert.