Breko Breitbandmesse 2015

Glasfaser ist für Breko das A und O

4. Mai 2015, 7:00 Uhr | Folker Lück
Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers setzt auf die Kooperation von Netzbetreibern und Kommunen.
© BREKO

Produkte und Lösungen rund um das Thema Breitbandausbau hat der Breko-Verband auf seinem zum vierten Mal organisierten Event in Darmstadt gezeigt. Den Glasfaserausbau will der Verband massiv forcieren.

»Hochmoderne und ultraschnelle Glasfasernetze sind die essenzielle und zukunftssichere Basis für den digitalen Wandel« – so lautete die zentrale Botschaft auf der Breko Breitbandmesse 2015. Der Lobbyverband bündelte die zweitägige Messeveranstaltung mit einem Kongress. Rund 600 Besucher hatten den Weg in das Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium in Darmstadt gefunden. Mehr als 80 Aussteller präsentierten hier auf rund 18.000 Quadratmetern ihre Produkte und Lösungen rund um das Thema Breitbandausbau.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung machte Jürgen Anders von der Hochschule Furtwangen deutlich, dass die Glasfaser die entscheidende Zukunftstechnologie darstellt. Der Ausbau mit Glasfasernetzen erscheine zwar zunächst als teu(r)er – bei der Betrachtung der Kosten müssten jedoch die Leistungsfähigkeit, die Lebensdauer und vor allem die Zukunftssicherheit der Technologie berücksichtigt werden. Anders sprach sich gegen eine Re-Monopolisierung der Infrastruktur zugunsten von Ex-Monopolisten aus. »Allein ein fairer Wettbewerb sichert Investitionen – und besitzt damit höchste Priorität«, unterstrich der Wissenschaftler.

Diese Ansicht teilt auch die Breko-Verbandsspitze: Im »BREKO-Faktencheck« zeigten Präsident Norbert Westfal und Vizepräsident Johannes Pruchnow auf, warum der Antrag der Deutschen Telekom zum exklusiven Einsatz von VDSL2-Vectoring im Nahbereich rund um die bundesweit knapp 8.000 Hauptverteiler einen Irrweg darstellt – und Investitionen und Innovationen abwürgen würde. Westfal machte deutlich: »Eine Exklusivität zugunsten der Telekom ist in keinem Falle gerechtfertigt, da die Wettbewerber seit der Liberalisierung mehr als die Hälfte aller Investitionen stemmen und damit einen entscheidenden Beitrag für ein digitales Deutschland leisten«. Der Breko-Verband fordert die Deutsche Telekom daher auf, den von ihr gestellten Antrag zurückzuziehen, da er den Breitbandausbau in der Fläche kaum voranbringt.

Den erfolgreichen Ausbau mit High-Speed-Netzen vor allem in ländlichen und unterversorgten Regionen stellte Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers als wichtigen Erfolgsfaktor: Partnerschaftlichen Kooperationsmodellen zwischen Kommunen und Netzbetreibern gehöre die Zukunft, gab Albers der Moderation des Kongressprogramms, Andrea Weißenfels (EWE Tel), zu Protokoll. Daher haben sich die Carrier des Breko auch als Partner von Städten und Kommunen positioniert.

Dass solche Kooperationsmodelle auch in der Praxis funktionieren, stellte Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und Präsident des hessischen Landkreistages, in einer engagierten Präsentation dar. Von der Machbarkeitsstudie bis zum Baubeginn seien nur acht Monate vergangen, heute stehe 94 Prozent der Haushalte des Landkreises eine Bandbreite von 50 MBit/s zur Verfügung. »Der Breitbandausbau geschieht nicht von allein. Wirtschaft und Politik müssen Hand in Hand gehen«, brachte es Pipa auf den Punkt.


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