„God Send Mobiles“ – 20 Jahre GSM in Deutschland

4. Dezember 2009, 14:30 Uhr | Claudia Rayling

1989 wurde die erste private GSM-Lizenz von der Bundesregierung vergeben. Sieben Jahre später wurde der zweimillionste Mobilfunkkunde begrüßt. Im zweiten Quartal 2009 meldete die Bundesnetzagentur 107 Millionen Teilnehmer.

Die GSM-Lizenz erhielt am 7. Dezember 1989 ein Konsortium unter der Leitung von Mannesmann, dem außerdem Cable & Wireless, die DG Bank und Pacific Telesis angehörten. Die Mitbewerber: allesamt Schwergewichter der deutschen Wirtschaft wie Daimler Benz, BMW, MAN und der Axel-Springer-Verlag.

 

Der Probebetrieb des ersten privaten Mobilfunknetzes – das D2-Netz – war Anfang 1992 vollständig ausgebaut. Alleine es fehlten die Handys. Aus dem Kürzel GSM wurde die inständige Bitte „God send Mobiles“. Ende Juni war es dann soweit: Die ersten Herstelleer von GSM-Mobiltelefonen wie Ericsson und Motorola erhielten die europaweite Zulassung für ihre Prototypen. Kurze Zeit später wurden die ersten tausend kommerziellen Mobiltelefone geliefert. Kostenpunkt: 2 500 bis 3 000 DM – sensationell niedrig. Schließlich musste man aus dem C-Netz noch rund 10 000 Mark für Autotelefone aufbringen.

 

Die große Vision zur damaligen Zeit: mobiles Telefonieren für die breite Bevölkerung erschwinglich machen. Kostete vor 20 Jahren eine Mobilfunkminute tagsüber noch 1,44 DM bei einer Monatspauschale von 77,52 DM, telefoniert man heute schon ab 5 Cent, Flatrates sind, je nach Bedarf, ab 4,95 Euro zu haben.

 

Und auch die Zahl der Nutzer stieg in kurzer Zeit rasant – um genau zu sein in 13 Jahren um 105 Millionen. So gesehen gibt es in Deutschland inzwischen mehr Handys als Einwohner.

 


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