Mit seinem Smartphone Nexus One wollte Internet-Riese Google alles anders machen und bot das Mobiltelefon ohne Provider-Bindung direkt auf seiner Webseite an. Nun folgt der Rückzieher: Wegen mangelnder Resonanz will Google den Webstore schließen und sucht nun nach geeigneten Vertriebspartnern.
Das von Google zu Jahresanfang eingeführte Smartphone Nexus One sollte nicht nur in technischer Hinsicht Maßstäbe setzen, sondern auch beim Vertrieb ein alternatives Modell etablieren (CRN berichtete): So bot der Internetkonzern das Mobiltelefon exklusiv im eigenen Webstore an – und das ohne Providerbindung. Doch zeichneten sich schnell die damit verbundenen Schwierigkeiten ab: Für den Vertrieb in Europa greift Google seit April 2010 mit Vodafone nun doch auf einen Provider-Partner zurück, der das Nexus One in Deutschland ab Ende Mai anbieten will. Und auch das Aufkommen der Support-Anfragen soll sich für Google schwieriger entwickelt haben als ursprünglich erwartet.
Nun kündigt Google eine Wendung um 180 Grad an: Wie Google-Manager Andy Rubin im Unternehmensblog mitteilt, plant das Unternehmen den Vertrieb des Nexus One per eigenem Webstore einzustellen. »Während sich die Resonanz auf die Plattform Android weltweit nach unseren Vorstellungen entwickelt hat, lässt sich das für den Webstore nicht sagen.« Der Direktvertrieb habe sich lediglich als Nischenlösung für die klassischen Early Adaptors erwiesen. »Uns ist klar geworden, dass die Mehrheit der Kunden ein Handy vor dem Kauf erst einmal in den Händen halten will und das es auch ein Bedürfnis nach einer größeren Auswahl an buchbaren Tarifen gibt«, berichtet Rubin.
Der Provider-Vertrieb des Nexus One in Europa soll nun auch für den US-Markt als Vorbild gelten. Derzeit befindet sich Google allerdings erst einmal auf der Suche nach geeigneten Vertriebspartnern. »Sobald das Nexus One in Mobilfunk-Geschäften erhältlich ist, werden wir den Verkauf über den Webstore beenden und diesen nur noch als Showroom für ausgewählte Android-Handys benutzen«, so Rubin in dem Blogeintrag.