Die Analysten von IDC haben im Rahmen des Green-IT-Barometers - einer Marktforschungsinitiative von Dell - herausgefunden, dass 49 Prozent der deutschen Unternehmen bereits über eine Umweltstrategie verfügen, weitere 13 Prozent wollen eine solche noch innerhalb der nächsten 24 Monate aufsetzen.
"Green-IT hat sich mittlerweile als Thema in den Unternehmen etabliert", so ein Fazit der Befragung von 459 IT-Leitern europäischer Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern - darunter 80 aus Deutschland.
Zu den wichtigsten Antriebskräften für Investitionen in Green-IT gehören Kosteneinsparungen (70%), Recycling (57,5%) und die Erfüllung von Gesetzesvorschriften (Regulatory Compliance - 57,5%). Demgegenüber spielen die Erwartungen von Kunden (47,5%) und von Mitarbeitern (48,8%) eine geringere Rolle.
Als wichtige Technologien und Faktoren für das Erreichen von Umweltzielen in der IT wurden in der Studie unter anderem genannt: das System- und Server-Management (71%), der Einsatz von Software für die Temperaturkontrolle in Rechenzentren (67%), Änderungen im Design des Rechenzentrums (58%), Virtualisierung (56%) und das Verhalten der Anwender (69%).
Die Umfrage erkundigte sich zudem nach den Hürden bei der Umsetzung einer Green-IT-Strategie. Dabei wurden unter anderem genannt: das Fehlen von Know-how im Unternehmen (40%), Zeitmangel (49%), das Fehlen von verbindlichen Standards und Benchmarks (43%) sowie Konflikte mit anderen Unternehmensvorgaben (40%). Lediglich 24% sahen eine unzureichende Unterstützung durch das übrige Management im Unternehmen als Hindernis für Green-IT.
Als Überraschung werteten die IDC-Experten, dass in 67% der befragten deutschen Unternehmen für die IT keine Anreize zu Einsparungen beim Stromverbrauch bestehen. Hier müsse noch nachgebessert werden, so die Forderung, wenn man beispielsweise geplante Kosteneinsparungen auch tatsächlich realisieren wolle. Weiterer Kritikpunkt: Derzeit befassen sich die meisten Unternehmen nur mit einzelnen Aspekten des Themas. "Um Green-IT in ganzer Breite in der Unternehmens-IT zu etablieren, müssen noch erheblichen Anstrengungen unternommen werden", so das Fazit zum Schluss.