Smartphone-Nacken

Haltungsschäden durch Handy-Nutzung

24. November 2014, 11:34 Uhr | Daniel Dubsky
© Kenneth K. Hansraj

Nach dem SMS-Daumen kommt der Smartphone-Nacken: Ein New Yorker Wirbelsäulenchirurg warnt, der ständig aufs Handy gesenkte Blick belaste die Halswirbelsäule über die Maßen.

Dass die andauernde Techniknutzung für die Gesundheit nicht ganz folgenlos ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Maus-Arm und SMS-Daumen gehören für viele Menschen längst zum Alltag. Ein bislang nicht ausführlich untersuchtes Phänomen beschreibt nun Kenneth K. Hansraj, seines Zeichens Wirbelsäulenchirurg aus New York: den Smartphone-Nacken. Der auf das Handydisplay gesenkte Blick der meisten Nutzer fordere die Halswirbelsäule, Nacken- und Rückenmuskulatur außergewöhnlich stark, warnt er. Je weiter der Kopf nach vorn geneigt werde, desto größer sei die Belastung (PDF).

Ein menschlicher Kopf wiegt Hansraj zufolge etwa 4,5 bis 5,5 Kilogramm, doch schon bei einem um 15 Grad gesenktem Kopf müssen Wirbelsäule und Muskulatur mehr als zwölf Kilogramm tragen. Bei einem Neigungswinkel von 60 Grad seien es sogar 27 Kilogramm, so der Chirurg. Da der Durchschnittsnutzer täglich etwa vier Stunden damit zubringe, lesend oder tippend auf sein Smartphone oder ein anderes Mobilgerät zu starren, kumuliere sich das auf 700 bis 1400 Stunden pro Jahr – bei jugendlichen Nutzern, die deutlich smartphone-affiner sind, könnten es sogar bis zu 5000 Stunden mehr sein. Diese Belastung könne zu vorzeitigen Abnutzungen und Degenrationen führen.

Dass es nahezu unmöglich sein dürfte, die Nutzung von Smartphones einzuschränken, versteht auch Hansraj. Er empfiehlt daher, beim Blick auf das Smartphone auf eine aufrechte Kopfhaltung zu achten, um eine stundenlange gebeugte Position zu vermeiden.


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