Immer mehr Anbieter bringen Geräte auf den Markt, über die Haustierbesitzer ihre Lieblinge aus der Ferne via Smartphone überwachen können.
Offensichtlich beginnen Unternehmen in der Telekommunikation nun die drohende Sättigung des Marktes mit der Erschließung neuer Zielgruppen zu bekämpfen. Das zumindest könnte eine Erklärung dafür sein, dass nun einige Anbieter gezielt auf Haustiere als Marktsegment setzen. Das Schweizer Unternehmen PocketBook beispielsweise, eigentlich ein in der E-Ink-Branche beheimateter Hersteller, will nun eine spezielle Haustierkamera von Petcube in Europa vertreiben. Die Petcube Camera ist nach Angaben von PocketBook das erste Gerät, das es seinen Benutzern ermöglicht, von ihrem Smartphone aus ihr Haustier zu beobachten, mit ihm zu reden und zu spielen, ganz gleich, wo sie sich befinden.
Die WLAN-fähige Weitwinkelkamera mit Echtzeit-Video und integriertem Laserpointer wird über die kostenlosen iOS- und Android-Apps gesteuert. Die mobilen Apps von Petcube bilden zudem eine Grundlage für eine gemeinsame Petcube Community, dank derer Haustierliebhaber beziehungsweise Mitglieder Haustierfotos teilen, Freunde finden und mit anderen Haustieren spielen können.
PocketBook ist der Ansicht, dass die Petcube Camera am europäischen Markt sehr gefragt sein wird: »Die Petcube Camera ermöglicht es, unseren geliebten Haustieren näher zu sein und mit Ihnen gemeinsam noch mehr positive Erlebnisse zu teilen. Wir glauben an den Erfolg des Projekts und werden unsere umfassende Erfahrung einbringen, um es zu unterstützen,« so Enrico Müller, Geschäftsführer der PocketBook Readers GmbH.
Auch D-Link will den Besitzern von Haustieren offenbar volle Kontrolle über ihre pelzigen Lieblinge bescheren. Mit der DCS-855L/P die Fernüberwachung des Haustiers problemlos möglich sein. Die Kamera verbindet sich per 802.11n WLAN mit dem Netzwerk und wird über einen Web-Browser oder die D-Link eigene mydlink Lite-App bedient. Sie lässt sich ferngesteuert schwenken, neigen und zoomen, um größere Bereiche im Blick zu behalten sowie den Bildausschnitt zu verändern. Auch um das empfindliche Gehör von Hund und Katz macht sich der Hersteller Sorgen: Er weist ausdrücklich darauf hin, dass dank der flüsterleisen Verstell-Mechanik sich das Tier nicht gestört fühlt, wenn es beobachtet wird.
Auch bei Dunkelheit gibt D-Link dem Frauchen und Herrchen die Sicherheit, dass der Hund seine guten Manieren nicht vergisst. Sollte der Besitzer beispielsweise über den Kamera-Stream sehen, dass sein Hund in seiner Abwesenheit das Sofa trotz Verbot als Schlafplatz nutzt, kann er ihn über den eingebauten Lautsprecher ermahnen. Die Audio-Funktion lässt sich übrigens auch in die andere Richtung nutzen: Wenn die Kamera laute beziehungsweise ungewöhnliche Geräusche des Tieres wahrnimmt, sendet sie eine Nachricht an die mydlink Lite App. Darüber hinaus soll der DCS-855L/P sogar für das Wohlbefinden des Vierbeiners sorgen: Ein eingebauter Sensor zeigt die Temperatur im Raum an. Über einstellbare Grenzwerte wird ein Alarm ausgelöst, wenn es zu warm oder zu kalt ist. Durch den Lautsprecher kann die Kamera zur Beruhigung auch Musik abspielen. Bleibt zu hoffen, dass Hund oder Katze bei so viel »Fern-Fürsorge» ihre Menschen in der Wohnung übehaupt noch vermissen.