Weil er beruflich täglich drei bis vier Stunden mobil telefonieren musste, hat ein italienisches Gericht einen Gehirntumor bei einem 57-jährigen Mann als Berufskrankheit anerkannt.
Einen Hirntumor durch Mobilfunkstrahlung erstmals als Berufskrankheit anerkannt hat jetzt ein italienisches Gericht. Der Kläger Roberto Romeo war – ausgerechnet – für das Unternehmen Telecom Italia tätig und musste für seinen Arbeitgeber »ständig telefonieren«. Romeo nutzte sein Mobiltelefon nach eigenen Angaben 15 Jahre lang täglich drei bis vier Stunden beruflich.
Das italienische Gericht erkannte jetzt in seinem Urteil an, dass ein gutartiger Gehirntumor durch die ständige Mobiltelefonnutzung in seinem Job entstanden ist. Weil er durch die OP einen schweren Hörschaden erlitten hat, soll der 57-jährige Kläger künftig eine monatliche Entschädigungszahlung von 500 Euro erhalten.
Weltweit zum ersten Mal hat damit ein Gericht die unsachgemäße Verwendung eines Mobiltelefons als Ursache für einen Gehirntumor anerkannt. Seit Jahren wird darüber spekuliert, ob die Handy-Strahlung Erkrankungen wie Hirntumore auslösen kann. Im vergangenen Jahr wurden bei Tierversuchen mit Ratten Zusammenhänge bei zwei Tumorarten nachgewiesen. Die Ergebnisse widersprachen allerdings anderen, fundierten Studien, die eine Krebsgefahr durch Handystrahlen überwiegend verneinen.