Cloud-Computing wird derzeit in vielen Unternehmen diskutiert. Auch im Telekommunikationsbereich wächst das Cloud-Angebot rasant, doch vielfach fällt die Entscheidung letztlich auf Managed-Services als Alternative.
Das Angebot aus der viel zitierten „Cloud“ reicht von der einfachen Textverarbeitung bis hin zur hoch spezialisierten Software für Geschäftsprozesse. Auch die klassische Telefonanlage ist als Netzdienst aus der Cloud erhältlich. Solche Lösungen sind jedoch nicht neu: Schon seit den 1960er Jahren wurden sie vor allem in den USA für geschäftliche Anwender unter dem Namen „Centrex“ angeboten. Basiert eine solche Lösung auf modernen IP-Netzwerken, spricht man von IP-Centrex.
Die Anbieter werben damit, dass man auf diese Weise stets aktuelle Telefontechnik nutzt, weder Mietkosten noch Wartungsgebühren entrichten muss. Das ist richtig. Doch das Unternehmen gibt damit seine gesamte Kommunikation in die Hände des Anbieters. Die Folge: Die Abhängigkeit steigt, die Möglichkeit zur Einflussnahme ist gleich Null. IT-Verantwortliche, die einen reibungslosen EDV-Betrieb gewährleisten müssen, sehen den Cloud-Einsatz bezogen auf Kommunikationslösungen oft mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Positiv ist, dass es damit im Unternehmen keine Trennung mehr zwischen Telefonnetz und Computernetzwerk gibt. Der Administrator im Unternehmen wird somit von einer Aufgabe befreit.
Für alle Änderungen oder Störungen ist der Cloud-Anbieter verantwortlich. Ihm
alleine obliegt es, Kundenwünsche zügig umzusetzen und Probleme zu beseitigen. Dies bedeutet auf der anderen Seite: Der Anwender ist auf den Cloud-Anbieter vollständig angewiesen. Werden Änderungswünsche nicht wunschgemäß umgesetzt oder Ausfälle nicht den Erwartungen entsprechend behoben, dann kann der IT-Verantwortliche im Unternehmen daran erst einmal nichts ändern, außer auf eine vertragliche Nachbesserung zu drängen oder die Vereinbarung zu kündigen.
Neben der Datenverfügbarkeit ist in diesem Zusammenhang auch die Datensicherheit ein heißes Eisen, denn der IP-Centrex-Anwender gibt den direkten, physikalischen Zugriff auf seine Daten aus der Hand. So kann ein Wechsel in die Datenwolke im Extremfall auch rechtliche Probleme verursachen. Etwa dann, wenn übertragene Kundendaten physikalisch außerhalb der EU gespeichert werden.