Intel will nach eigenen Angaben sein Engagement im Automobilsektor weiter ausbauen und hat dazu mehrere neue Initiativen vorgestellt. Ziel sei es, die Entwicklung neuer und innovativer Anwendungen und Produkte für das vernetzte Auto zu beschleunigen.
Neu gründet der Chipbauer dafür ein globales „Automotive Innovation & Product Development Center“ in Karlsruhe. Zudem wird Intel durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industrie, eigenen Forschungsschwerpunkten sowie einem neu aufgelegten „Connected Car“ Investment-Fonds Innovationen für das „vernetzte Auto“ vorantreiben.
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„Unsere mobile Welt ist in allen Lebensbereichen geprägt durch moderne Technologien, ob zu Hause, im Büro oder unterwegs““, so Paul Otellini, Intel President und CEO von Intel bei der Eröffnung in Karlsruhe. „Mit der Ausweitung der Forschung, wissenschaftlichen Förderprogrammen, Investitionen auf dem Kapitalmarkt und der Eröffnung des neuen Automotive Innovation & Product Development Center vertiefen wir unser Verständnis dafür, wie Menschen mit ihren Autos interagieren und arbeiten daran, mit Intel Innovationen das Fahrerlebnis im Auto weiter zu verbessern.““
Das Automotive Innovation & Product Development Center in Karlsruhe dient Intel als globales Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Produkten und Technik für das „vernetzte Auto“ mit den Schwerpunkten In-Vehicle Infotainment (IVI) und Telematik. Dies geschehe unter anderem in einem abgesicherten und abgeschirmten Parkhaus, in dem Intel vor Ort seine Entwicklungen installieren, testen und präsentieren kann.
Der Standort Karlsruhe gehört zur Automotive Solutions Division innerhalb der Intel Architecture Group und ist jüngstes Mitglied der Intel Labs Europe (ILE), der europäischen Forschungs- und Entwicklungsorganisation von Intel. ILE besteht derzeit aus 27 Instituten mit mehr als 1.500 Mitarbeitern und arbeitet in einem für Innovationen offenen Umfeld eng mit Hochschulen und der Industrie zusammen. Zu den Einrichtungen in Deutschland gehören das Intel Open Lab in München, das Intel Visual Computing-Institut in Saarbrücken, das Debugger Tools Lab in Ulm, das Chipentwicklungs-Zentrum in Braunschweig sowie das Exacluster Labor in Jülich.
Otellini kündigte zudem ein Hochschulprogramm an, das Grundlagenforschung und angewandte Forschung, Lehrplanentwicklung und Praktika umfassen soll. Ziel ist es, den Austausch von innovativen Ideen zwischen Wissenschaft, Intel und der Automobilindustrie zu fördern. Das Förderprogramm wird von Karlsruhe aus verwaltet und reiht sich ein in das umfassende europäische Intel-F&E-Netzwerk mit Forschern und Entwicklern, Labs und Forschungspartnerschaften. Es stehe zudem in der Tradition einer langjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit von Intel mit Hochschulen in Europa.
Verhaltensforschung betreibt Intels Interaction and Experience Research (IXR) Lab. Dort will der Hersteller künftig verstärkt für sich und seine Kunden Einblicke in das Verhalten von Autofahrern verschaffen. Mit dem so gewonnenen Wissen will man geeignete technische Lösungen für Fahrzeuge sowie die Verkehrsinfrastruktur entwickeln, um das Autofahren angenehmer, intuitiver und sicherer zu machen. Beispiele sind hier neue Wege zur Nutzung des Internets, Sensoren oder kontextsensitive Techniken, um zu bestimmen, mit welchen Informationen in welcher Form der Fahrer und die Mitfahrer komplexe Interaktionen während der Fahrt reduzieren können.