Intel muss reagieren: der PC hat mit Smartphones und Tablets starke Gegenspieler bekommen und spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Anwender können auch auf mobilen Endgeräten schnell auf Daten zugreifen, surfen und auf Social Networks wie Facebook, Twitter oder YouTube unterwegs sein. Eine der großen Neuigkeiten bei der Keynote von Intel-Chef Paul Otellini ist folglich die Zusammenarbeit mit Google bei Android auf Intel Prozessoren.
Otellini verkündete das Bündnis auf der Bühne zusammen mit Andy Rubin, Senior Vice President für Mobile bei Google und zeigte auch einen Smartphone-Prototypen mit Atom-Prozessor und Android-OS sowie ein Tablet mit Medfield-Atom und Android 3.0 „Honeycomb“. Intel musste auch dringend gegensteuern, da Smartphones und Tablets fast ausschließlich mit ARM-Prozessoren laufen und auch Microsoft mit Windows 8 diese Prozessoren unterstützen wird.
Welche Hersteller Smartphones oder Tablets mit Intel-CPUs bringen werden, konnte oder wollte Otellini nicht verraten. Daher gab es nur ein reales Produkt zu sehen: Mit einem Atom-Prozessor läuft auch ein neues Cisco-Business-Phone unter Android, dessen Display sich in ein Tablet verwandeln kann.
Smartphones haben auch bei einer weiteren IDF-Neuheit eine Rolle gespielt: Mit dem Teleport Extender können Smartphone – auch das iPhone – per sicherem „Pairing“ Daten und auch Nachrichten auf den PC bringen.
Ein weiteres wichtiges Thema waren die Ultrabooks, die auch schon auf der IFA in Berlin zu sehen waren. Für Otellini stellen Sie die neue Norm für Computing dar. Im kommenden Jahr werden diese extrem dünnen und leichten Notebooks auf dem 22-Nanometer-Prozessor „Ivy Bridge“ basieren, der auf Tri-Gate-Transistoren basiert.
In der Entwicklung ist auch bereits die übernächste Prozessorgeneration mit dem Codenamen Haswell. Er soll Ultrabooks möglich machen, die mit einer Akkuladung bis zu 10 Tagen in einem“Connected Standby“ durchhalten sollen. In diesem Zustand kann das Ultrabook, ähnlich wie ein Smartphone, alle E-Mails oder Nachrichten aus sozialen Netzwerken aktualisieren. Bei den Ultrabooks arbeitet Intel auch mit Microsoft zusammen, unter Windows 8 soll aber auch eine neue Generation von Intel-Tablets arbeiten. Von Meego war bei der Otellini-Keynote keine Rede.
Wo Intel bei der Leistungsaufnahme kommender Prozessoren hin will, zeigte ein solarbetriebener PC mit einem experimentellen Prozessor auf Pentium-Basis. Der Single-Core-Prozessor kam mit einer winzigen Solarzelle als Energiequelle aus und war trotzdem schnell genug für Windows. Als Mainboard wurde ein 1997 produziertes ASUS T2P4 mit Intel 430HX-Chipsatz verwendet.
Mit dem Kauf von McAfee ist Intel nun auch Anbieter von Security-Software. Die soll in Zukunft auch in Kombination mit Intel-Hardware Schutz vor Windows-Root-Kits auf Kernel-Ebene bieten. Das hat Intel allerdings schon vor Jahren mit der Einführung der vPro-Technik in Aussicht gestellt. Nur hat sich damals kein Softwarehersteller gefunden, der diese Möglichkeiten der Virtualisierung genutzt hat. Dafür musste Intel erst McAfee kaufen.