Interview: Es gilt das gesprochene Wort

22. September 2010, 10:08 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Künftige Entwicklungen

funkschau: Bedeutet das nicht, dass Sprachsysteme für kleine und mittelständische Unternehmen zu teuer werden?

Bommer: Im Gegenteil. Für mehr als 3.000 Ärzte fungiert Nuance selbst als Projektmanager. Auch die Telekom bietet Hos-ted Services für KMUs an. Sprachservices aus der Cloud bieten die Möglichkeit, die Kosten pro Transkription sehr niedrig zu halten, so dass der ROI schnell erreicht wird. Klar ist: Ein komplett automatisiertes Sprachsystem lohnt sich erst ab einer bestimmten Zahl von Anrufen. Voicemail-to-Text-Anwendungen sind durchaus aber schon für kleine Unternehmen interessant.

 

funkschau: Wie schätzen Sie die Entwicklung im Markt für Sprachsysteme in den kommenden Jahren ein?

Bommer: Hochwertige und fehlerlose Spracherkennung vollzieht im Moment den Schritt vom PC oder Mac auf mobile Endgeräte. Das wird die Verbreitung und Akzeptanz der Technologie im privaten Bereich signifikant erhöhen. In den USA haben schon 20 Prozent aller I-Phone-Nutzer unsere Spracherkennungs-App installiert, mit denen sie E-Mails beziehungsweise SMS diktieren und dann einfach und schnell versenden können. Die positiven persönlichen Erfahrungen mit Sprachtechnologie übertragen sich dann wiederum auf das Unternehmensumfeld. Die Sprachverarbeitung hat im Vergleich zu anderen IT-Sektoren einen sehr langen Anlauf gebraucht, heute steht sie allerdings kurz davor, eine ‚Überall-Technologie‘ zu werden. Für Nuance als traditionellen OEM-Hersteller bedeutet das, dass wir in Zukunft mehr unter unserer eigenen Marke Flagge zeigen werden.  (MK)

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  1. Interview: Es gilt das gesprochene Wort
  2. Schlechte Erfahrungen mit Sprachlösungen
  3. Business-Kommunikation verbessern
  4. Künftige Entwicklungen

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