Die wachsende Konkurrenz durch die Aldi-Tochter Hofer sorgt im Nachbarland Österreich zunehmend für gereizte Stimmung im Fachhandel. Mit Kampfpreisen am Limit jagt der Discounter lokalen Anbietern scharenweise die Kunden ab.
Ein neuer Billig-Konkurrent sorgt bei vielen Fachhändlern in Österreich für reichlich Frust im Jahresendgeschäft. Denn neben den großen Retailern wie Media Markt müssen sie sich nun auch immer häufiger gegen den Lebensmitteldiscounter Hofer durchsetzen, der noch mit weitaus mehr Filialen fast flächendeckend vertreten ist. Die Aldi-Tochter lockt inzwischen regelmäßig mit stark rabattierten Abverkaufsaktionen beliebter Premium-Geräte aus dem Vorjahr wie Apples iPhone 6s und iPad Air 2 oder auch Smartphones von Sony und ZTE die bisherigen Kunden der ITK-Händler zu sich. Dabei ruft Hofer Kampfpreise auf, an denen man nach Ansicht von Experten selbst kaum noch etwas verdienen dürfte und mit denen kleine Anbieter nicht mithalten können. So verlangt der Discounter beispielsweise ab 27. Dezember für das iPad Air 2 mit WiFi und 32 GByte Speicher nur 349 Euro und somit 80 Euro weniger als Apple selbst.
Für Hofer lohnt sich die Preisschlacht insofern dennoch, als die Kundschaft mit den Geräten auch gleich zum eigenen Mobilfunkangebot »Hot« gelotst wird. Dass diese Taktik erfolgreich ist, zeigt sich daran, dass es der erst vor knapp zwei Jahren gestartete Dienst inzwischen schon auf rund 700.000 Kunden bringt. Der lokale ITK-Fachhandel beklagt durch die Rabatt-Aktionen einstweilen massive Umsatzverluste. »Da entgeht uns viel Geld«, beschwert sich deshalb selbst der Chef eines Apple-Händlers gegenüber dem Standard. Die Hersteller beteuern auf die Beschwerden ihrer Fachhandelspartner, dass Hofer die Geräte nicht direkt von ihnen beziehe.