Augen der physischen Sicherheit

Kameratechnik im Überblick

11. Dezember 2020, 7:00 Uhr | Josua Braun/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kombinationslösungen und Multi-Sensor-Systeme

Die Nachteile, etwa eine geringe Auflösung in entfernten Bildbereichen, keine hochauflösende Aufzeichnung der Gesamtszene oder keine ausreichende Datenqualität für Analyse über die gesamte Fläche, können jedoch auch diese Systeme nicht zufriedenstellend lösen. Gute Multi-Sensor-Systeme bieten ein durch Software gestitchtes und entzerrtes Rundumbild und verfügen auch über ein eigenes Objektiv für den Bereich direkt unter der Kamera.
So sind sie gut für Innenbereiche geeignet, da sie sogar mehr Überblick bieten, als es das menschliche Auge alleine könnte. Klassische „Fisheye“-Systeme sind eigentlich nicht mehr Stand der Technik.

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Bild 3. Gute Multi-Sensor-Systeme verfügen auch über einen Sensor für den Bereich direkt unter der Kamera und bieten eine intelligent gestitchte 360°-Ansicht.
© Bild: Dallmeier

Multifocal-Sensor

Die Multifocal-Sensor-Technik (MFS) vereint die Vorteile von PTZ- und Megapixel-Systemen. Dabei kombiniert sie mehrere Objektive und Sensoren („Multi“) unterschiedlicher Brennweiten („Focal“) in einem Gehäuse. Die Sensoren decken jeweils unterschiedliche Bildbereiche mit unterschiedlichen Brennweiten ab. So können MFS-Systeme auch den hinteren und mittleren Bildbereich mit der gleich hohen Mindestauflösungsdichte abbilden wie Szenen im Vordergrund. Eine Software kombiniert aus den bis zu acht Einzelbildern ein hochauflösendes Gesamtbild und übernimmt dabei auch die Kalibrierung der Systeme sowie die Zeit- und Bildsynchronisation. MFS-Systeme sind zudem beliebig skalier- und kombinierbar. So lassen sich über die Software sogar mehrere MFS-Kameras wiederum wie ein Kamerasystem bedienen. Systemnutzer können so große räumliche Zusammenhänge in hoher Auflösung auf einem einzigen Bildschirm überblicken und beliebig viele Zoom-Fenster öffnen. Somit bleiben auch komplexe Situationen unter Kontrolle.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass stets der gesamte Bildbereich in der zuvor festgelegten Mindestauflösung aufgezeichnet wird, sodass keine Informationen verloren gehen. Für die Analytik schließlich verspricht die MFS-Technik, mit wesentlich weniger Systemen eine gleichbleibende Mindest-Datenqualität auf dem gesamten Objektraum zur Verfügung zu stellen.

Fazit

Konventionelle Techniken haben natürlich weiterhin ihre Berechtigung – seien es extreme Detailauflösungsanforderungen, die sich nur mit PTZ-Systemen erfüllen lassen, oder Situationen, bei denen ein großer Gesamtüberblick ohne hochauflösende Details ausreicht. Bei der Kombination beider Anforderungen – und vor allem wenn es darum geht, große Bereiche mit einer definierten Mindestauflösung über die gesamte Fläche abzubilden – kann die Multifocal-Sensor-Technik ihre Vorteile ausspielen. Zudem ist eine deutlich geringere Anzahl an Systemen erforderlich.

Josua Braun ist Product Marketing Director bei Dallmeier, www.dallmeier.com.


  1. Kameratechnik im Überblick
  2. Kombinationslösungen und Multi-Sensor-Systeme

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