"Diese Entwicklung ist bedenklich, denn wachsende Ungleichheit beeinträchtigt die Zukunftschancen sowohl der Menschen als auch unserer Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes", sagt Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Die große Herausforderung der kommenden Jahre für Politik, Sozialpartner und die gesamte Gesellschaft sei es deshalb, Wege für ein inklusives Wachstum zu finden und die steigende Ungleichheit zu bremsen oder sogar zu verringern.
Die vorliegende Studie verbindet das makroökonomische Modell VIEW der Prognos AG mit einem mikroökonomischen Modell des deutschen Steuer- und Transfersystems der Prognos AG sowie Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Statistischen Bundesamtes. Auf dieser Basis wird die wahrscheinliche Lohneinkommensentwicklung in Deutschland für Branchen bis 2020 berechnet und daraus bei Konstanz aller anderen Einkommensarten das verfügbare Einkommen unterschiedlicher Haushaltstypen und Einkommensgruppen abgeleitet.
Zusätzlich wurden Varianten berechnet, in denen die Lohnentwicklung gegenüber dieser Basisberechnung nach oben oder unten abweicht. Auch für diese beiden Szenarien kommen die Wirtschaftswissenschaftler zu ähnlichen Schlüssen: Die Ungleichheit wird sich verstärken, und dieselben Branchen, Haushaltstypen und Einkommensgruppen sind benachteiligt.