Talkline-Mitarbeiter haben gegen den geplanten Stellabbau in der Talkline-Zentrale in Elmshorn protestiert. Sie errichteten mit 500 Kreuzen einen "Friedhof" ihrer beruflichen Perspektiven.
Nach der erfolgten Übernahme von Debitel durch Freenet hatte die Unternehmensführung um CEO Eckhard Spoerr den Abbau von rund 1.000 Vollzeitstellen durch Entlassungen angekündigt. Damit werde, so Freenet, die Verschlankung von zentralen Bereichen und die Konzentration auf kundennahe Bereiche angestrebt.
Am stärksten betroffen soll die Talkline-Zentrale in Elmshorn sein, mit zur Zeit mehr als 740 Arbeitsplätzen. Von dem dortigen Stellenabbau sollen lediglich die 140 Beschäftigten der IT-Abteilung ausgenommen werden. Diese bekommen eine Stelle im 80 Kilometer entfernten Büdelsdorf angeboten. Die meisten Beschäftigten waren im Kundendienst tätig, der in Zukunft von Erfurt aus gesteuert werden soll. In der kommenden Woche soll der Betriebsrat von Talkline vom Freenet-Vorstand Informationen über die weitere Vorgehensweise bei der geplanten Schließung des Talkline-Standorts in Elmshorn erhalten.
Der Freenet-Konzern beschäftigte Stand Ende September 2008 insgesamt rund 7.700 Mitarbeiter, mit denen er im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro erwirtschaftete, bei einem Konzernergebnis von 138 Millionen Euro. Das TK-Unternehmen ist hauptsächlich im Bereich Mobilfunk, aber auch im Festnetztelefonie-, Webhosting- und DSL-Markt tätig. Freenet hat nach eigenen Angaben 20 Millionen Mobilfunk-Kunden, verfügt aber über kein eigenes Mobilfunk-Netz.