Die Gläubigerversammlung der Nextira One Deutschland GmbH hat gestern dem Sanierungsplan der Geschäftsführung mit einer Mehrheit von rund 98 Prozent der Forderungssummen zugestimmt.
Nach dieser Einigung steht die Planinsolvenz, die das Unternehmen Ende April mit dem Schutzschirmverfahren nach § 270b der Insolvenzordnung eingeleitet hatte, vor dem erfolgreichen Abschluss. Die förmliche, gerichtliche Aufhebung des Insolvenzplanverfahrens ist in Kürze zu erwarten.
Das Unternehmen muss in den nächsten Jahren 25,5 Millionen Euro für die Befriedung der Altverbindlichkeiten bereitstellen. Gleichzeitig bleiben durch eine bereits eingeleitete Restrukturierung rund 450 der zuletzt 740 Arbeitsplätze erhalten; für ausscheidende Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet. Mit einer stärkeren Ausrichtung auf Telekommunikationsservices im Bereich Unified Communication, Collaboration und Contact Center, die auf Private-Cloud-Lösungen basieren, will Nextira One seine wieder erreichte wirtschaftliche Stabilität nachhaltig sichern. Das traditionelle Wartungsgeschäft für Kommunikationssysteme und -applikationen wird fortgeführt, soll aber »optimiert« werden.
»Durch das Vertrauen unserer Lieferanten, Partner und Kunden konnten die strukturellen Probleme jetzt behoben werden. Gleichzeitig werden wir durch die Restrukturierung unsere Stellung als Dienstleister rund um Echtzeitkommunikation und Data-Center-Lösungen ausbauen«, sagt Geschäftsführer Bernd Ruppert.
Neben dem Hauptsitz in Teltow bei Berlin verfügt das Unternehmen weiterhin über Standorte in Hamburg, Hannover, Neuss bei Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg und München.
Nach langjährigen Verlusten hatte Nextira One am 23. April 2012 ein Schutzschirmverfahren eingeleitet und am 1. Juni die Planinsolvenz eröffnet sowie einen Sanierungsplan vorgelegt. Durch die vom Gericht gewährte Eigenverwaltung konnte die Unternehmensleitung den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortsetzen.