Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM ) hat in Köln sein Jahrbuch vorgestellt.
Die Publikation biete, so der VATM, zum achten Mal eine umfassende Bilanz hinsichtlich der wirtschaftlichen, technologischen und politisch-regulatorischen Geschehnissen auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt.Der VATM, der wichtigste Verband von Wettbewerbern des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom, nutzte die Präsentation auch dazu, Forderungen an die Politik zu formulieren.
Als eines der Kernprobleme, das in diesem Jahr dringend gelöst werden muss, gehöre die Höhe der Gebühren für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL), bei der Deutschland innerhalb der EU-15 laut VATM die vierthöchste Stelle einnehme. Deshalb wünscht sich der VATM ein neues Berechnungsmodell als Basis für die Festlegung der TAL durch die Bundesnetzagentur. Dies solle sich stärker als bisher an den tatsächlichen Kosten orientieren und nicht allein eine theoretische Wiederbeschaffung zur Kalkulationsbasis haben.
Zur Erklärung: Die Bundesnetzagentur bezieht sich bei der Festlegung der TAL-Entgelte bislang vor allem auf ein Kostenmodell, das vom WIK (Wissenschaftliche Institut für Kommunikationsdienste), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie getragen wird, entwickelt wurde.
Ganz oben auf der wirtschaftspolitischen Agenda des VATM steht darüber hinaus weiterhin die Schließung der weißen Flecken mit Hilfe aller zur Verfügung stehenden alternativen Technologien sowie die Nutzung der so genannten Digitalen Dividende. Parallel dazu stehe die Branche mit dem Aufbau eines Glasfasernetzes vor einer radikalen Umstrukturierung, welche die Datenautobahnen für die Kommunikationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts schaffen werde.
Für die TK-Branche sei es dabei entscheidend, dass bei allen anstehenden politischen Weichenstellungen die sieben zentralen Kernforderungen des Verbandes berücksichtigt würden. VATM-Präsident Eickers verwies in diesem Zusammenhang vor allem auf das Open-Access-Modell, das allen Marktteilnehmern, die dieses gegen ein entsprechendes Entgelt wünschen, den gleichberechtigten Zugang zu den künftigen Netzstrukturen ermöglichen soll. Eickers: „Die Wettbewerber brauchen diese politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, die eben nicht nur ein Unternehmen bevorzugen, sondern Investitionsmöglichkeiten und neue Arbeitsplätze bei allen Unternehmen auf dem TK-Markt schaffen. Dann stehen unsere Chancen für 2009 und die weiteren Jahre gut.“