Die Krise bei Nokia nimmt kein Ende. Im vergangenen Quartal hat der Handy-Riese einen Verlust von 1,41 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Der kriselnde Handy-Riese Nokia hat seine Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und erneut einen Megaverlust erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahr (368 Millionen Euro) hat Nokia den Verlust mit 1,41 Millionen Euro fast vervierfacht.
Konnte Nokia im zweiten Quartal des Vorjahreszeitraums noch 16,7 Millionen Smartphones absetzen, waren es jetzt nur noch 10,2 Millionen Geräte, was einem Rückgang von 39 Prozent entspricht. Schon im ersten Quartal gingen die Verkäufe um 14 Prozent zurück. Mit der Lumia-Reihe versuchte Nokia ein Smartphone auf dem Markt zu etablieren, um diesen Trend zu stoppen. So konnte der Verkauf der Geräte von 1,3 Millionen (Q4/11) über 2 Millionen (Q1/12) auf jetzt 4Millionen Geräte gesteigert werden. Im Vergleich zur Konkurrenz fällt dieser Wert dennoch schwach aus. So verkaufen Samsung und Apple im Quartal bis zu 40 Millionen Geräte. Auch die Ankündigung, Windows Phone 7 werde nicht weiterentwickelt, ließ den Preis für Lumia-Smartphones absacken.
Obwohl der Umsatz um knapp ein Fünftel auf 7,5 Milliarden Euro einbrach du die Gewinnspanne in der Handysparte um 9,1Prozent schrumpfte, stieg der Aktienkurs zeitweise um mehr als fünfzehn Prozent, was mit den Geldreserven des finnischen Konzerns zusammenhängt; Analysten reagierten erleichtert, da der Barmittelbestand zum Quartalsende mit 4,2 Milliarden Euro höher als erwartet ausfiel.
Für das dritte Quartal rechnet Nokia mit ähnlich schwachen Werten. Ein drastisches Sparprogramm mit einem Abbau von 10.000 Stellen soll dem Unternehmen wieder auf die Beine helfen.