Bislang verdient Google sein Geld hauptsächlich mit Werbung, doch mit dem neuen Contributor-Programm probiert man nun ein neues Geschäftsmodell aus: Geld verdienen durch das Ausblenden von Werbung.
In den USA hat Google unter dem Namen »Contributor« ein neues Projekt gestartet, das quasi das Gegenteil des bisherigen Google-Geschäftsmodells ist. Denn statt für das Einblenden von Anzeigen Geld von Werbekunden zu verlangen, können nun Internet-Nutzer dafür zahlen, dass sie Webseiten ohne Werbung sehen. Die Einnahmen teilt Google wie gehabt mit den Website-Betreibern.
Einstweilen ist Contributor ein Experiment, bei dem nur zehn Websites mitmachen, darunter Mashable, The Onion, Urban Dictionary, Science Daily und Imgur. Für den Suchmaschinenbetreiber dürfte es aber dennoch von großer Bedeutung sein, schließlich sind viele Internet-Nutzer von Werbung im Internet genervt und setzen Werbeblocker ein. Zudem gehen die Klickpreise zurück.
Insgesamt erinnert Contributor ein wenig an Flattr, denn auch hier zahlt der Nutzer einen monatlichen Betrag auf ein virtuelles Konto ein. Dieser liegt bei Contributor zwischen 1 und 3 Dollar und wird unter den teilnehmenden Websites verteilt, die der Nutzer angesurft hat – wobei Google natürlich wie beim Anzeigengeschäft einen Anteil erhält. Auf den Webseiten wird statt der Google-Anzeigen eine kleine Dankesbotschaft eingeblendet.
Sollte sich Contributor etablieren, wäre es nicht nur für Google eine neue Einnahmequelle, sondern auch für Publisher. Denn auch die haben mit niedrigen Klickraten und sinkenden Klickpreisen zu kämpfen. Fraglich bleibt indes, ob sich tatsächlich ausreichend Nutzer finden, die Monat für Monat für ein – zumindest teilweise – werbefreies Web zahlen.