Dass die Hersteller mittels eingebauter Mängel eine kürzere Produktlebensdauer erzielen wollen – die sogenannte geplante Obsoleszenz – kann in der aktuellen Studie nicht nachgewiesen werden, heißt es, Vielmehr kalkulierten Hersteller mit einer bestimmten Produktlebensdauer, die sich auch nach Zielgruppen, Einsatzbereichen und Produktzyklen richtete. So würden beispielsweise bei Fernsehgeräten von den Verbrauchern innerhalb eines Jahres neue Entwicklungen erwartet.
Dieser kurze Innovationszyklus kann zu Lasten der Qualität gehen, mahnt das Umweltbundesamt. Denn so werden manche Geräte nur noch auf bekannte Schwachstellen getestet und nicht mehr umfassend geprüft. Auf diese Weise lässt sich die Testzeit von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduzieren. Nach Ansicht von Krautzberger ist die mangelnde Transparenz für Verbraucher problematisch: »Man sieht dem Produkt nicht an, für welche Lebensdauer es konzipiert wurde. Auch der Preis ist da nicht immer ein zuverlässiger Indikator. Im Sinne der Verbraucher und der Umwelt wäre eine Kennzeichnung, die beispielsweise die voraussichtliche Lebensdauer eines Geräts in Nutzungsstunden angibt«, so die Expertin. Hier gebe es weiteren Forschungsbedarf, da die Lebensdauer nicht für alle Produktgruppen messbar und transparent darstellbar sei.
Zudem müssen Geräte müssen repariert werden können, um die Lebenszeit zu verlängern. Hierzu gehören zum Beispiel ein reparaturfreundliches Design und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, die auch für nicht-herstellergebundene Werkstätten zugänglich sein sollten.