QSC rutscht in die roten Zahlen. 2014 wollte die Transformation vom Telekommunikations- zum ITK- sowie Cloud-Anbieter noch nicht glücken. Jetzt setzt das Unternehmen den Rotstift an, plant Stellenstreichungen und bereitet auf eine schwierige Zeit vor.
Der klassische TK-Markt ist rückläufig und QSC hat reagiert. Das Unternehmen unterzieht sich derzeit einer Wandlung vom Telekommunikations- zum ITK-Anbieter. Besonders das Cloud-Business steht für die Kölner ganz oben auf der Agenda. Allerdings wollte die Transformation 2014 noch nicht richtig in Gang kommen. Der Umsatz fiel von rund 456 auf 431 Millionen Euro. Ein Rückgang von mehr als fünf Prozent. Und auch das Konzernergebnis muss Rückschläge verkraften. QSC nahm aufgrund schlechter Umsätze über Reseller eine Abschreibung von 18 Millionen Euro auf den Firmenwert vor, woraufhin das Unternehmen einen Verlust von 34,4 Millionen Euro ausweisen musste. 2013 lag der Gewinn noch bei 23,6 Millionen Euro.
QSC benennt als einen der größten Kostenfaktoren die Ausgaben für Personal, da man »in den Vorjahren in Erwartung schnelleren Wachstums die Kapazitäten erheblich ausgebaut« hatte, wie der ITK-Anbieter mitteilte. Jetzt setzt das Unternehmen den Rotstift an und kündigte für die kommenden beiden Jahre die Streichung von 350 Stellen an. Zusätzlich will QSC den IT-Betrieb stärker industrialisieren und den Einkauf optimieren, um auf diesem Weg mehr als zehn Millionen Euro einzusparen. Für das laufende Jahr erwartet die Konzernleitung einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro. »Bereits 2015 werden wir unsere Ertrags- und Finanzkraft deutlich steigern. Denn die Strategie, sich als Cloud-Anbieter für den Mittelstand zu positionieren, ist unverändert richtig«, erklärt QSC Vorstandsvorsitzender Jürgen Hermann. Gerade bei dieser Strategie gingen die Rheinländer bisher zu zögerlich vor, verschenkten viele Projekte an die Mitbewerber.
Auch im Vertrieb zieht QSC Konsequenzen aus den sinkenden Einnahmen über die Partner. Das Unternehmen will verstärkt auf »Telesales, Online-Vertrieb und andere Formen der direkten Kundenansprache« setzen. Der sowieso schon vorhandene Wettbewerb zwischen dem eigenen Vertrieb und dem Channel dürfte mit diesen Maßnahmen nochmals deutlich anwachsen. Zusätzlich soll das Portfolio konsequenter auf die Kernzielgruppe mittelständischer Unternehmen ausgerichtet werden.
Trotz der finanziellen Probleme schüttet QSC eine Dividende von zehn Cent pro Aktie aus. Dem Börsenkurs half das aber nicht. Mit Veröffentlichung der Jahreszahlen ist die Aktie um rund zehn Prozent eingebrochen, was den leichten Aufschwung zu Beginn des Jahres wieder zunichtemachte.