Die Investmentgesellschaft Warburg Pincus steigt bei der Hosting-Sparte von United Internet ein. Der frühere Telekom-Chef René Obermann als Warburg-Geschäftsführer soll dabei Aufsichtrat einer neu zu gründenden Holding werden.
Mit rund 450 Millionen Euro steigt die Investmentgesellschaft Warburg Pincus bei 1&1 Internet ein. Der Investor erhält dafür ein Drittel der Anteile der United-Internet-Tochter. Das im Unternehmen gebündelte Hosting-Geschäft soll dafür künftig in eine neue Holdinggesellschaft überführt werden, erläuterte die United Internet AG in einer Mitteilung.
Während Warburg Pincus 33,33 Prozent halten wird, bleibt die United Internet AG mit 66,67 Prozent Mehrheitsgesellschafter. Von der Beteiligungssumme in Höhe von 450 Millionen werden rund 334 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2017 fällig, der Rest ist erfolgsabhängig.
Gemeinsames Ziel der Partnerschaft ist es, mit Webhosting-Produkten und Cloud Applikationen die europäische Marktführerschaft weiter auszubauen. Die Transaktion soll auch dazu führen, dass ein Börsengang der 1&1 Internet in den kommenden Jahren möglich wird.
Mit dem Warburg-Einstieg betritt ein alter Bekannter in der deutschen Telekommunikationsbranche wieder die Bühne: René Obermann. Er war von 2006 bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. Nach einem kurzen Gastspiel beim niederländischen Kabelnetzbetreiber Ziggo fungiert er nun als Geschäftsführer von Warburg Pincus. Obermann soll einen Sitz im Aufsichtsrat der Hosting-Sparte erhalten. Die Transaktion steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.
Zur 1&1 Internet gehören neben dem deutschen Hosting-Geschäft die 1&1-Auslandsgesellschaften und Tochterunternehmen wie InternetX, United Domains oder Sedo.