Satellitenkommunikation

SCADA – eine etablierte Technologie eröffnet neue Möglichkeiten

12. Mai 2011, 9:56 Uhr | Patrick Lewis, Hughes Europe

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Orientierung an Best-Practices

SCADA-Steuerungslösungen werden heute in einer Vielzahl von industriellen und infrastrukturellen Prozessen eingesetzt, insbesondere in Bereichen, in denen Wasser und andere Arten des Energieverbrauchs eine Rolle spielen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smart-Metering, mit dem der Verbrauch knapper Ressourcen in privaten Haushalten wie in Unternehmen genauer überwacht, gesteuert und abgerechnet werden kann, werden sie eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung von hoch verfügbaren Netzwerklösungen spielen, die die Bedürfnisse von Energieversorgern und Endverbrauchern decken.

Wie sieht also eine ideale VSAT-basierende SCADA-Lösung aus? Die Trassen von Öl- und Gaspipelines oder Stromleitungen verlaufen typischerweise über große Entfernungen in ländlichen oder entlegenen Gegenden – und die Erfahrung zeigt, dass in diesen Fällen eine Verbindung via Satellit nicht nur gut geeignet, sondern alternativlos ist.

Nicht alle SCADA-Anwendungen gleichen sich jedoch. Obwohl alle Lösungen darauf ausgerichtet sind, eine effektive Messung und Steuerung des über die Beschaffungskette bereitgestellten Produkts zu gewährleisten, weisen die besten Lösungen folgende Merkmale auf:

  • Sehr hohe Verfügbarkeit: Egal, wo eine Pipeline oder eine Leitung verläuft, es ist essentiell, dass alle SCADA-Punkte zu jeder Tageszeit überwacht und gesteuert werden können. Dies ist sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus Gründen der Sicherheit und der Berücksichtung von Umweltgesichtpunkten erforderlich. Ein Verlust der Konnektivität ist einfach nicht akzeptabel.
  • Hohe Dienstgüte der Datenübertragung: Bei der Kontrolle von Pipelines oder Leitungen können Sekunden entscheidend sein. Die Kommunikationslösung muss schnell und konsistent eine Überwachung in Echtzeit ermöglichen. Und im Fall einer Unregelmäßigkeit muss der Betreiber Befehle schnell und sicher übermitteln können. Geringe Latenzzeiten und konsistente, kalkulierbare Reaktionszeiten spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle.
  • Widriges Umfeld: Pipelines und Stromleitungen werden von Natur aus in rauen und abgelegenen Gebieten verlegt. Oftmals finden sich dort keine Schutzeinrichtungen und eine Versorgung mit Netzstrom ist nicht immer gegeben oder zuverlässig. Die passende Lösung muss sich diesen Bedingungen anpassen können.
  • Außergewöhnliche Wartungsbegrenzung: Techniker zu einem entlegenen SCADA-Standort zu entsenden, kann problematisch und zeitaufwändig sein. Die Kommunikationslösung muss daher widerstandsfähig sein, und der Dienstanbieter darf selbst während eines Wartungsfensters keine Ausfallzeiten zulassen.

Um dem Rechnung zu tragen, kann der Dienstanbieter sein Leistungsangebot durch den Einsatz von IPoS (IP-over-Satellite) und die Bereitstellung von differenzierten und priorisierenden Diensten an den einzelnen Remote-Terminals strukturieren und SLAs in Bezug auf Reaktionszeiten und die angebotene Bandbreite garantieren. Indem die Parameter der Downstream- und Upstream-Verbindungen für jeden einzelnen Remote-Standort kontinuierlich und dynamisch angepasst werden, wird die höchstmögliche Verfügbarkeit sichergestellt.

Wenn eine Ausstattung mit einer Gleichstromversorgung möglich ist, kann damit eine kosteneffektive Konnektivität zu solarstrombetriebenen Einrichtungen hergestellt werden; dies gilt auch, wenn der Strom von einem Gleichstrom-USV-System bezogen wird. Indem zudem das Remote-Terminal bei einer Verbindungsunterbrechung automatisch zu einem Backup umschaltet, kann eine unterbrechungsfreie Konnektivität zu allen Remote-Standorten gewährleistet werden.

Außerdem befinden sich die Remote-Standorte für die SCADA-Vorrichtungen meist nicht in klimatisierten Anlagen. Satelliten-Breitbandrouter in temperierten Gehäusen ermöglichen Einsätze auch unter extremen Bedingungen.

SCADA-Lösungen sind demnach weit mehr als nur eine etablierte Technologie, die nichts Neues mehr zu bieten hat: Es scheint sogar, dass ihre Zeit aufs Neue gekommen ist.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. SCADA – eine etablierte Technologie eröffnet neue Möglichkeiten
  2. Der entscheidende Vorteil: die Flexibilität
  3. Orientierung an Best-Practices

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Transportnetze, Netzinfrastruk

Matchmaker+