Bei der SpeechLive-Software handelt es sich um eine Cloud-Lösung zur Spracherkennung. Daher ist es auch nötig, zunächst ein entsprechendes Administratorkonto online anzulegen, mit dessen Hilfe dann der Zugriff auf die Software erfolgen kann. Dies gelingt relativ einfach und schnell, wobei auffiel, dass die Oberfläche des Portals hartnäckig bei jeder Anmeldung trotz der Unterstützung vieler Sprachen immer wieder auf Englisch startete und händisch umgestellt werden musste. Dies ist zwar nur eine kleine Unannehmlichkeit, doch bleibt die Frage, warum es nicht möglich ist, die Sprachpräferenz für das Admin-Konto abzuspeichern. Wer in dieser Oberfläche einen neuen Nutzer für die Nutzung der Software anlegt, wird dabei unter anderem auch nach der Aktivierung von Zapier Zaps gefragt. Dies ist ein Web-Dienst, der nach unserem Wissen im deutschsprachigen Raum eher wenig zum Einsatz kommt und dazu dient, Aktionen zwischen den verschiedenen Web-Apps zu automatisieren.
War es bei vorherigen Versionen der Software nur möglich, die aufgezeichnete Sprache aus dem Fenster der Web-Anwendung heraus in eine lokale Anwendung wie Microsoft Word per Copy and Paste zu kopieren, so stellt das Unternehmen mit dieser Version auch eine Desktop-App zur Verfügung, die den gesamten Aufzeichnungsvorgang deutlich erleichtert. Wir haben diese App unter Windows 10 getestet. Hat man sich mit Hilfe dieser App am SpeechLive-Konto angemeldet, erscheint ein „Floating Bar“ auf dem Desktop, mit der sich einige Einstellungen wie beispielsweise die unterstützte Sprache vornehmen lassen. Setzt man nun den Cursor an die gewünschte Stelle im Textdokument und klickt das rote Symbol auf der App an, kann man den Text direkt einsprechen und sieht, wie dieser auf dem Schirm erscheint. Dies klappte in unseren kurzen Testläufen auch ohne weiteres Training der Software bei relativ normaler Sprachgeschwindigkeit erstaunlich gut und zuverlässig.
Statt des Klicks auf die App kann der Nutzer auch den roten Aufnahmeknopf auf der Dockingstation drücken, wenn er diese zuvor via USB mit seinem PC verbunden hat. Hat er zudem noch die Signalleuchte mit der Dockingstation verbunden, dann leuchtet diese rot auf und zeigt den Aufnahmevorgang an. Neben drei LED-Anzeigen für den Ladezustand von Headset und Dockingstation gibt es auf dem Gerät auch noch eine Taste, um Telefongespräche via Skype anzunehmen. Wenn der Ladezustand des Kopfhörers nicht mehr ausreichend ist, wird der Anwender durch eine freundliche Stimme in seinem Headset darüber informiert, das dann abschaltet.
Ebenfalls neu in der vorliegenden Version ist eine Smartphone-App, die sowohl für Android- als auch für iOS-Systeme in den jeweiligen App-Stores zum kostenlosen Download bereitsteht. Wir haben die Android-Variante unter der Version 10 dieses Betriebssystems getestet. Auch dort arbeitete die Spracherkennung sehr gut. Nach der Aufnahme können Nutzer direkt in ihrem Konto auf die jeweiligen Aufzeichnungen zugreifen. Dort steht auch eine Archivierungsfunktion für diese Diktate zur Verfügung. Der Anbieter offeriert zudem die Unterstützung professioneller Dienste für die Transkription der eingegebenen Texte.