Apples iPhone-Abhängigkeit

Schwächelndes iPhone lässt Apple straucheln

27. April 2016, 9:51 Uhr | Peter Tischer
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Wie sehr Apple vom Erfolg des iPhones abhängig ist, zeigen die jüngsten Quartalzahlen. Die iPhone-Verkäufe gehen zurück – schon schrumpfen Umsatz und Gewinn.

Erstmals seit 13 Jahren ist das Geschäft von Apple geschrumpft. In den ersten drei Monaten des aktuellen Geschäftsjahres sank der Umsatz um 13 Prozent auf 50,55 Milliarden Dollar, der Gewinn ging sogar um 22,5 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar zurück. Grund für die Umsatz- und Gewinnrückgänge sind einbrechende iPhone-Absätze. Diese sackten um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Apple-Chef Tim Cook hatte bereits im Januar vor zurückgehenden iPhone-Verkäufen gewarnt, trotzdem straften Anleger den iPhone-Hersteller ab, die Papiere gaben nachbörslich um knapp acht Prozent nach. Vor allem der chinesische Markt, der für Apple noch im vergangenen Jahr Zuwachsraten von 70 Prozent und mehr verzeichnet hatte, strafte den Konzern mit einem Umsatzrückgang von 26 Prozent ab. China besitzt zwar das größte Marktpotential für Apple, ist aber eben auch ein sehr volatiler Markt, vor allem auch durch die stark regulierenden Behörden.

Gleichzeitig wurde in den vergangenen drei Monaten deutlich, wie sehr Wohl und Wehe des Konzerns vom iPhone abhängt. Während im Vergleichsquartal ein Jahr zuvor das iPhone 6 für viele Apple-Nutzer den lang erwarteten großen Bildschirm brachte und damit die Verkäufe nach oben schnellen ließ, verspüren offenbar aktuell wenig iPhone-Nutzer keinen Grund, ihr iPhone 6 gegen die neue Plus-Variante auszutauschen. Die Unterscheidungsmerkmale sind schlichtweg zu gering. Zudem sorgt der starke Dollarkurs dafür, dass Apple in vielen Ländern die Preise für sein iPhone anziehen musste – eine weitere Kaufhürde.

Trotz der vielen Negativschlagzeilen gab sich Apple-Chef Cook betont gelassen und prophezeite in einer Telefonkonferenz mit Analysten dem Konzern eine glänzende Zukunft. Man bereite verblüffende Innovationen vor und treibe wichtige Investitionen in Forschung und Entwicklung, der Infrastruktur und der Lieferkette voran, so Cook. Gleichzeitig werde Apple auch weiterhin sehr aktiv im Übernahmemarkt sein. Allein in den jüngsten vier Quartalen hatte der iPhone-Hersteller 15 Unternehmen aufgekauft. Nichtsdestotrotz dürfte der Umsatz in diesem Quartal ähnlich zurückgehen wie in den letzten drei Monaten. Doch irgendwann werde auch Apple wieder wachsen, ist sich Cook sicher. Seine Hoffnung liegt auf dem indischen Markt, wo 56 Prozent mehr iPhones verkauft wurden, als noch vor einem Jahr. Um die Aktionäre milde zu stimmen, wurden die Ausschüttungen von 200 Milliarden auf 250 Milliarden Dollar angehoben.


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