Studie zu Social Media

Selfies machen unglücklich

26. Oktober 2016, 13:21 Uhr | Elisa Loy
© ilovemayorova - Fotolia.com

Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben und Selfies können zusammenhängen. Eine Studie zeigt: Wer häufig Selfies betrachtet, aber sich nicht dazu äußert, leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl.

Selfies sind mittlerweile fester Bestandteil bei Facebook und anderen sozialen Medien. Egal ob Urlaub, Essen oder Freunde, alles wird mit sich selbst aufgenommen und dann mit der Welt geteilt. Doch was für Auswirkungen diese Selbstdarstellung oft auf Mitmenschen hat, ist uns dabei nicht bewusst. Denn eine Untersuchung der Penn State University zeigt nun: Je häufiger jemand nur seine oder Selfies von anderen ansieht, ohne sie zu kommentieren, desto mehr leidet derjenige an einem niedrigen Selbstbewusstsein und Unzufriedenheit.

Studienautor Ruoxu Wang erklärt: »Für gewöhnlich posten Menschen Selfies, wenn sie glücklich sind oder Spaß haben. Das macht es einfacher für jemanden, der diese Bilder sieht, zu glauben, dass sein Leben im Vergleich nicht so toll ist.« Während die meisten Studien zu Social Media sich darauf konzentrieren, warum jemand welche Aktion auf den Plattformen tätigt, lag das Hauptaugenmerk bei dieser Erhebung auf den Effekten des passiven Nutzerverhaltens. So stellte sich auch heraus, dass Studienteilnehmer, die selbst populär sein wollen, beim Ansehen von Selfies und Groupies stark positiv beeinflusst werden. Laut den Forschern steigt ihr Selbstbewusstsein, da dadurch das Verlangen geschätzt zu sein, gestillt wird.

»Wir denken selten daran, dass das, was wir posten, auch einen Effekt auf andere Menschen hat. Wir glauben, dass diese Studie dazu beitragen könnte, den Menschen die Konsequenzen ihres Posting-Verhaltens verständlich zu machen. Diese Erkenntnis kann für psychologische Betreuer, die mit Studenten arbeiten, die sich einsam und unerwünscht fühlen, sehr hilfreich sein«, hofft Wang.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+