funkschau: Wie und warum hat sich die Gefährdungslage bei TK-Anlagen im Zeitalter von IP verändert?
Oliver Martin: In IP-Netzen ist das Abhören sehr viel einfacher zu realisieren, als bei „klassischen“ Netzen, da man keinen physischen Kontakt zur Leitung zwischen TK-System und Telefon braucht. Abhilfe schafft die Verschlüsselung via SIPS und SRTP.
funkschau: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Absichern von IP-TK-Anlagen?
Martin: Das komplette TK-System in eine sichere und von außen nur durch befugte Personen zugängliche Umgebung zu stellen. Somit verhindert man DoS-Attacken und daraus resultierende Ausfälle.
funkschau: Welche Maßnahmen ergreifen Sie als Hersteller, um die Anwender von IP-TK-Anlagen aus Ihrem Haus gegen Hacking oder Lauschangriffe zu schützen?
Martin: Zunächst bieten unsere Systeme eine Verschlüsselung via SIPS und SRTP an. Darüber hinaus passen wir die Sicherheits- mechanismen der Login’s den Hackergewohnheiten regelmäßig an.
funkschau: Zum Thema Ausfallsicherheit - was raten Sie Ihren Kunden, um die Verfügbarkeit der TK-Systeme zu optimieren?
Martin: Eine USV ist grundsätzlich schon mal ein guter Ansatz. Allerdings sind Stromausfälle weitaus seltener als zum Beispiel Störungen in der Netzwerkinfrastruktur. Hochwertige Komponenten wie Switches und Router unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch in der Qualität.
funkschau: Welche Sicherheitsaspekte sollten zusätzlich beachtet werden, wenn TK-Anlagen im Zuge von Unified-Communications & Collaboration mit Backoffice-Applikationen vernetzt werden?
Martin: Aus Gründen des Datenschutzes ist es wichtig, die Mitarbeiter die mit Kundendaten in Berüh-rung kommen, zu sensibilisieren. Meist ist ja nicht das eingesetzte System am Datenleck schuld.