Siemens Industry Analyst Conference, Boston, 8. bis 9. September 2015

Siemens-Konferenz: Digitaler Wandel als Konstante

11. September 2015, 8:54 Uhr | Stefan Mutschler/LANline

Auf seiner jährlichen Analysten-Konferenz in Boston/USA inszenierte sich Siemens als großer Wegbereiter und Wegbegleiter der Industrie in Sachen Digitalisierung. Dr. Horst J. Kayser, Chief Strategy Officer bei Siemens zeichnete am ersten Tag das das große Bild für Industrie und Produktion als Ganzes.

Was jeder einzelne beispielsweise am Kauf- und Konsumverhalten von Musik oder von Büchern bei sich selbst wahrnimmt, hat inzwischen Fertigung und Industrie in grundlegenden Dimensionen verändert. So sieht es Horst Kayser, nach dessen Auffassung die Herausforderungen hier heute unter anderem in einer verteilten, fließenden Energieerzeugung, in der Massenpersonalisierung bis hin zur Auftragsfertigung mit Losgröße 1, in der interaktiven Zusammenarbeit bei virtuellen Designs, in einer datengesteuerten, vorausblickenden Wartung sowie in selbstoptimierenden Maschinen mit Fernwartung bestehen.

Um seinen Kunden die Chance zu bieten, diese Herausforderungen im Sinne einer verbesserten Produktivität, gesteigerten Flexibilität, kürzerer Markteinführungszeiten und gesteigerter Lauf- und Lebenszeiten zu nutzen, hat Siemens drei Business-Säulen aufgestellt: Digitale Services, vertikale Software und etwas, das Siemens „digital verbesserte Elektrifizierung und Automatisierung“ nennt.

Der Bereich Digitale Services ist noch recht jung, umfasst jedoch bereits immerhin gut 30 Dienste und steuerte eine halbe Milliarde Euro zum Siemens-Umsatz bei. Vertikale Software schlug vergangenes Geschäftsjahr bereits mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz zu Buche – wurde in den letzten Jahren durch Zukäufe wie LMS, Camstar und Emeter allerdings auch kräftig ausgebaut.

Bei digital verbesserter Elektrifizierung und Automatisierung schließlich gilt Siemens seit Jahren als Nummer eins in den Bereichen Industrie, Gebäude, Kraftwerke, Stromnetze und Eisenbahn. Der Weg zur ganzheitlich digitalen Fabrik sei laut Kayser tief in den Visionen von Siemens verankert. „Im Grunde begann das schon 1958 mit der Patentierung von Simatic“. Bis zum nächsten großen Schritt dauerte es jedoch eine ganze Weile. Ein Meilenstein war laut Kayser 1996 die Einführung der „Totally Integrated Automation“ (TIA), welche die Zusammenarbeit aller Automatisierungskomponenten erlaubte

„Im Jahr 2013 war Siemens das einzige Unternehmen, dessen Technologien die reale und die virtuelle Produktion unter einem einzigen Dach vereinten“, so Kayser. Dem war 2007 eine Grundsatzentscheidung vorausgegangen, bei Siemens nach und nach ein umfassendes Portfolio an Software für digitale Fabriken zu entwickeln. Mehr als vier Milliarden Euro will Siemens seither in diesen Zweig investiert haben. Mit heute rund 28.000 Forschern, 17.500 Software-Ingenieuren und 220 Daten-Wissenschaftlern sei Siemens perfekt aufgestellt, bei der industriellen Digitalisierung eine Führungsposition einzunehmen. Schlüsselfaktor dafür sei nicht zuletzt auch ein ausgeprägtes Partnerkonzept, das neben Technologie-Start-ups und Geldgebern auch Größen der IT-Branche umfasse, darunter Atos, Accenture, McAfee, Teradata und Cerner.

Weitere Informationen gibt es unter www.siemens.de.

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"Im Jahr 2013 war Siemens das einzige Unternehmen, dessen Technologien die reale und die virtuelle Produktion unter einem einzigen Dach vereinten", so Dr. Horst J. Kayser, Chief Strategy Officer bei Siemens. Foto: Siemens
LANline.

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