Boeing »Black«

Smartphone mit Selbstzerstörung

28. Februar 2014, 12:34 Uhr | Lars Bube
Das Black soll trotz Android auch für Militärs und Politiker sicher sein. (Bild: Boeing)

Das erste Smartphone von Boeing kommt mit zahlreichen Sicherheitsfunktionen wie einer automatischen Löschung des Speichers bei unbefugter Gehäuseöffnung.

Nachdem gerade Regierungen und Militärs immer wieder mit den Sicherheitslücken und –Tücken der aktuellen Smartphones zu kämpfen haben, will der Rüstungs- und Flugzeugbauer Boeing jetzt Abhilfe schaffen. Das Unternehmen hat dazu sein erstes Smartphone namens »Black« vorgestellt, das bereits ab Werk über zahlreiche Sicherheitsfeatures verfügt. Obwohl es mit Googles offenem Betriebssystem Android läuft, verspricht Boeing eine bislang unerreichte Sicherheit für die Nutzer. Dies liegt vor allem daran, dass die wichtigsten Sicherheitsfeatures per eigener Hardware implementiert werden und somit gegen Softwarelücken weitgehend immun sind.

Die wohl drastischste Schutzfunktion soll allem beim Verlust oder Diebstahl des Smartphones helfen, die darauf gespeicherten Daten und Geheimnisse vor unbefugtem Zugriff zu schützen: Öffnet jemand das Gehäuse ohne nur bei Boeing vorhandenes Spezialwerkzeug und -Wissen, wird sofort der gesamte Inhalt des Speichers gelöscht. Darüber hinaus verfügt das Black auch über eine eigene Verschlüsselungs-Engine sowie einen Root-of-Trust-Mechanismus, der Apps auf ihre Echtheit überprüft. Boeing verspricht außerdem einen abgesicherten Bootvorgang, wodurch es selbst hartnäckiger Malware schwer gemacht wird, das Smartphone zu infizieren. Durch eine Schnittstelle auf der Rückseite kann das Boeing Black zudem um weitere militärische Sicherheitsfeatures wie Satellitenfunk, genauere GPS-Positionserkennung und biometrische Zugangssysteme erweitert werden.

In Sachen Leistung sortiert sich das Boeing-Smartphone eher am oberen Rand der aktuellen Mittelklasse ein. Die für die Sicherheit benötigte zusätzliche Hardware macht es etwas dicker als herkömmliche Geräte (ca. 1,3 cm). Das 4,3 Zoll große Display löst immerhin mit 960 x 540 Pixeln (QHD) auf, neben 3G unterstütz das Gerät auch drei LTE-Frequenzbänder. Für ausreichend Rechenleistung soll ein Zweikern ARM Cortex A9 Prozessor mit 1,2-GHz Taktfrequenz sorgen.

Normale Verbraucher haben allerdings keine Chance, an eines der hochsicheren Geräte zu kommen, die komplett in Nordamerika gebaut werden. Boeing verkauft es ausschließlich an spezielle Partner wie Regierungen und Militärs in den USA und ihren Partnerländern. Zudem soll es ersten Berichten zufolge bei Boeing intern die bislang verwendeten Blackberrys ersetzen.


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