Handynutzung an Schulen

Smartphone-Verbot scheitert an »Steinzeit-Ausstattung«

31. Juli 2018, 17:17 Uhr | Lars Bube
© highwaystarz - Fotolia

Sogar viele Erstklässler haben heute bereits ein Handy. Im Klassenzimmer sind Mobiltelefone oft tabu - ein generelles Verbot wie in Frankreich geht vielen aber zu weit.

Das in Frankreich beschlossene Handyverbot an Schulen hat auch in Deutschland eine Diskussion über Mobiltelefone von Schülern ausgelöst. Viele wollen Handys nicht komplett aus den Schulen verbannen - zumindest nicht, solange die technische Ausstattung vielerorts von gestern ist.

Aus Sicht des Bundeselternrats haben Handys an Schulen nichts zu suchen - ein generelles Verbot lehnt er aber trotzdem ab. »Es stört den Unterricht, da müssen wir uns nichts vormachen«, sagte der Vorsitzende der Dachorganisation der Landeselternvertretungen, Stephan Wassmuth, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Schulen seien technisch aber noch nicht gut genug ausgerüstet, um ganz auf Mobiltelefone zu verzichten.

Das französische Parlament hatte am Montag ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen. Das Gesetz verbietet grundsätzlich die Nutzung von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) argumentiert ähnlich wie der Bundeselternrat. VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann erklärte: »Ein generelles, gesetzliches Verbot hilft uns nicht weiter.« Deutsche Schulen hätten größtenteils noch »steinzeitliche Ausstattungen«, daher müssten Lehrer auf die Mittel zurückgreifen, die Schüler mitbrächten. Es sei aber wichtig, dass es klare Regelungen gebe, wann und zu welchem Zweck Handys eingesetzt werden dürften.


  1. Smartphone-Verbot scheitert an »Steinzeit-Ausstattung«
  2. Eigenverantwortlichkeit statt zentralstaatliche Vorgaben

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