Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald wird in einem Fusionsreaktor Plasma erzeugt. Es soll die Energieprobleme der Zukunft lösen.
Es sieht wie ordinäre Glut aus, soll aber die Energieprobleme unseres Planeten lösen. Nach neun Jahren Bauzeit und über einer Million Montagestunden wurde im Reaktor »Wendelstein 7-X« am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald das erste Helium-Plasma erzeugt und dem Ziel eines klima- und umweltfreundlichen Kraftwerks einen großen Schritt näher gekommen.
Bei der Fusion wird die Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewonnen – ähnlich wie bei unserer Sonne. Für das Fusionsfeuer sind Temperaturen von über 100 Millionen Grad notwendig. Deshalb darf der Brennstoff – ein dünnes Wasserstoffplasma – nicht in Kontakt mit den kalten Gefäßwänden kommen. Deshalb wird es von 50 Magnetspulen mit einer Größe von jeweils 3,5 Metern in der Schwebe gehalten. Die Spulen sind auf ein stählernes Plasmagefäß aufgefädelt und von einer ringförmigen Stahlhülle umschlossen. So verbrauchen sie nach dem Einschalten kaum Energie. Insgesamt haben Bund, Land und EU für das Projekt 370 Millionen Euro investiert. Geld, das gut angelegt ist, wenn Wendelstein 7-X dazu beitragen kann, eines der großen Probleme unserer Zukunft zu lösen.