Während IT-Experten schon seit längerem Sicherheitsrisiken in Verbindung mit der schnellen Ausbreitung des Internets der Dinge prophezeit haben, hat die Branche jetzt erstmalig den tatsächlichen Nachweis eines derartigen Cyberangriffs erbracht, an dem gewöhnliche Haushaltsgeräte beteiligt waren. Und diese IoT-Attacke wird wahrscheinlich nicht die letzte sein. Zum IoT gehört, dass jedes Gerät mit dem Internet verbunden ist – von automatischen Hausinstallationen wie intelligente Thermostate, Sicherheitskameras, Kühlschränke, Mikrowellen, Unterhaltungsgeräte wie Fernseher oder Spielkonsolen bis zu intelligenten Vorratskammern, die wissen, wann sie aufgefüllt werden müssen, oder industriellen Maschinen. Und die Anzahl der IoT-Geräte steigt in erheblichem Maße. Laut IDC werden bis 2020 über 200 Milliarden Dinge über das Internet verbunden sein. IoT-Geräte sind allerdings in der Regel nicht durch Antispam- und Antivirus-Infrastrukturen geschützt, wie beispielsweise die PCs in Unternehmen oder Privathaushalten. Auch werden sie nicht routinemäßig von speziellen IT-Teams oder einer Software überwacht, damit bei Bedarf die nötigen Patches geladen werden können, um aktuelle Sicherheitslücken zu schließen. Demzufolge kann ein Unternehmen nicht erwarten, dass IoT-basierte Angriffe direkt an der Quelle verhindert werden. Angesichts der unvermeidlichen Zunahme breit gestreuter Attacken müssen vielmehr Vorkehrungen gegen Phishing in den Posteingängen der Mitarbeiter und Klicks auf schadhafte Links getroffen werden.
„Das Internet der Dinge bietet enormes Potenzial hinsichtlich der Steuerung unserer Alltagsgegenstände. Gleichzeitig ist es aber auch sehr lukrativ für Cyberkriminelle, die unsere hauseigenen Router, Fernseher, Kühlschränke und sonstige mit dem Internet verbundene Geräte zum Ausführen umfassender, gestreuter Angriffe nutzen“, sagt Michael Osterman, leitender Analyst bei Osterman Research. „Mit dem Internet verbundene Geräte stellen aus folgenden Gründen eine riesige Bedrohung dar: Sie sind leicht zu kapern; der Verbraucher hat noch kein Bewusstsein dafür sie besser zu schützen; durch die rasch zunehmende Anzahl der Geräte können schadhafte Inhalte nahezu unerkannt gesendet werden; nur wenige Anbieter unternehmen die notwendigen Schritte zum Schutz vor dieser Bedrohung; mit dem bisherigen Sicherheitsmodell lässt sich das Problem einfach nicht lösen.“