Handys dreckiger als öffentliche Toiletten

Studenten befreien Smartphones von fiesen Erregern

6. Juni 2014, 11:59 Uhr | Elke von Rekowski
Mit speziellen Feuchttüchern will eine Gruppe von Studenten jetzt gegen Bakterien auf Handys vorgehen (Foto und Teaserfoto: CellMates).

Auf Smartphones und Co. befinden sich im Schnitt zwölf Mal mehr Bakterien als auf einer öffentlichen Toilette. Ekelig und gefährlich, findet eine Gruppe von Studenten, und hat der Dreckschleuder Handy jetzt den Kampf angesagt.

E. Coli, Influenza und MRSA, sind nur einige der Erreger, die auf vielen Mobiltelefonen als ungebetene Gäste zu finden sind. Im Einzelfall können Handys sogar Krankheiten übertragen und sind offenbar sogar eine große Quelle für Krankenhausinfektionen. Davon ist die Studentengruppe der Universität Maastricht, darunter auch zwei deutsche Studenten, fest überzeugt. Das Team, das aus den Niederländern Janneke Ruhaak und Harm-Jan Meeuwsen und den Deutschen Laura Gasseling und Britta Schwarz besteht, hat unter dem Namen CellMates antibakterielle Feuchttücher zur Reinigung von Smartphone und Co. auf den Markt gebracht.

»Es hat uns sehr überrascht, dass wir so viele Studien gefunden haben, die auf die riesige Menge an Bakterien auf Mobiltelefonen hinweisen, und wir zugleich keine einzige Lösung dafür am niederländischen und deutschen Markt entdeckt haben« sagen Janneke Ruhaak und Laura Gasseling. »Man weiß einfach nicht, dass Handys so schmutzig sind. Wir wollen möglichst viele Leute darauf aufmerksam machen und sie davon überzeugen, dass die Reinigung ihres Mobiltelefons zur täglichen Routine gehören und genauso normal sein sollte wie die Reinigung ihrer Toilette oder Küche«, meinen die beiden. Die neuen Tücher wurden speziell für die Reinigung elektronischer Geräte, wie Mobiltelefone, Laptops und Tablets entwickelt und sollen deshalb für die empfindlichen Displays nicht schädlich sein.

Um das Kapital für ihre Firma gegen den Handy-Schmutz zusammenzubekommen, haben die drei 150 Geschäftsanteile an ihre Familie sowie an Freunde und Bekannte verkauft. Alle Anteilseigner durften sich aktiv beteiligen und zum Beispiel über das Design der Tücherverpackung mitentscheiden. Mittlerweile sind die ersten 1.500 Schachteln mit den Tüchern nach den Vorgaben der Gründer produziert worden und stehen online zum Verkauf bereit.


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